GeGe

Interaktive Technologien für eine geschlechtsspezifische Gesundheit (GeGe)

In dieser Bekanntmachung fördern wir Forschungsvorhaben, die Geschlechteraspekte mithilfe interaktiver digitaler Technologien in der medizinischen Forschung und Versorgung verankern. Die Konsortien erforschen, wie sich geschlechtsspezifische Daten- und Wissenslücken in der Medizin mittels interaktiver Technologien schließen lassen.

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© Adobe Stock/Atomic62 Studio

Symptome und Krankheitsverläufe sind in Teilen geschlechtsspezifisch. Obwohl dies seit Längerem bekannt ist, berücksichtigt der wissenschaftliche Diskurs die gesundheitlichen und gesamtgesellschaftlichen Folgen noch zu wenig. Auch medizinische Fachkräfte verfolgen die bereits entwickelten Ansätze nicht konsequent.

Die Förderrichtlinie „Interaktive Technologien für eine geschlechtsspezifische Gesundheit“ (GeGe) hat daher folgende Ziele:

  • Systematische Vernetzung relevanter Stakeholder zur nachhaltigen Verankerung von Geschlechteraspekten in der medizinischen Forschung und Versorgung.
  • Entwicklung digitaler Lösungen, um medizinische Fachpersonen im Zuge der Digitalisierung des Gesundheitswesens in die Lage zu versetzen, fundierte Diagnose- und Therapieentscheidungen zu treffen.
  • Datenlage zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei einzelnen Pathologien sowie deren Behandlung verbessern.

Interaktive Technologien tragen dazu bei, geschlechtsspezifische Wissens- und Datenlücken zu schließen. Sie ermöglichen differenzierte Diagnostik, Fallkonzeption und individuelle Gestaltung von Behandlungspfaden. Dies gilt insbesondere auch für Zielgruppen, über die bei bestimmten Pathologien bisher wenig geforscht wurde. Ziele sind, die Lebensqualität der betreffenden Personen zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen und das Gesundheitssystem zu entlasten.

Modul 1: Netzwerkzentrum und Begleitforschung

Das zu fördernde Netzwerkzentrum/Begleitforschungsprojekt hat folgende Aufgaben:

  • Es entwickelt ein wissenschaftlich begründetes Zielbild und eine Roadmap, wie Geschlechteraspekte in der Medizin in Deutschland strukturell verankert werden können.
  • Es identifiziert, inwiefern digitale interaktive Technologien dazu beitragen können, Geschlechteraspekte in der Medizin zu berücksichtigen.
  • Es fungiert als Netzwerkzentrum: Es vernetzt relevante Initiativen im Gesundheitswesen, der Politik und internationalen Netzwerken nachhaltig und forscht begleitend im internationalen Kontext.
  • Es unterstützt die in Modul 2 und 3 geförderten Projekte dabei, ihre Daten zu managen, und sichert so deren Anschlussfähigkeit.
  • Es verbreitet die Forschungs- und Entwicklungsziele sowie Zwischenergebnisse in wissenschaftlicher Fachöffentlichkeit und Gesellschaft.

Das Netzwerkzentrum/Begleitforschungsprojekt wird bis zu 48 Monate lang gefördert.

Modul 2 und Modul 3: Angewandte Grundlagenforschung

Die zu fördernden Forschungsprojekte haben folgende Aufgaben:

  • Sie setzen sich interdisziplinär aus Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen.
  • Modul 2: Sie erforschen und entwickeln digitale interaktive Technologien, die Geschlechteraspekte bei der Diagnosestellung berücksichtigen.
  • Modul 3: Sie erforschen und entwickeln digitale interaktive Technologien, die Geschlechteraspekte bei Therapieempfehlungen berücksichtigen.
  • Ihr Fokus liegt auf wissenschaftlich begründeten Fragestellungen, klinischen Hypothesen und deren Überprüfbarkeit.
  • Sie berücksichtigen Datenmanagement sowie Transfer und Kommunikation von Wissen.
  • Die entwickelten Technologien richten sich an Behandelnde, Behandelte oder An- und Zugehörige von Behandelten ab 30 Jahren.
  • Sie binden Nutzende durch Partizipationsformate (z. B. Co-Creation-Ansätze) ein.
  • Sie berücksichtigen ELSA-Aspekte (ethical, legal & social aspects).

Die Projekte werden in der Regel 36 Monate lang gefördert.