Fachkräftebedarf im europäischen Pflegesektor unter besonderer Berücksichtigung von künstlicher Intelligenz (KI)
Mit der Bekanntmachung „Labour force shortages within long-term care“ möchte die Joint Programming Initiative „More Years, Better Lives“ (JPI MYBL) Forschungsvorhaben in Europa zur Adressierung des Fachkräftemangels in der Pflege fördern.
Zweck der Bekanntmachung ist die Förderung von europäischen Forschungsvorhaben zum Fachkräftebedarf und den Arbeitsbedingungen im Pflegesektor in europäischer vergleichender Perspektive unter besonderer Berücksichtigung des Einsatzes von KI. Das BMBF wird deutsche Partnerinnen und Partner fördern, die sich an europäischen Verbünden zu diesen Themen beteiligen. Neben Deutschland gehören Belgien, Finnland, Großbritannien, die Niederlande, Österreich und Schweden zu den teilnehmenden Staaten.
Mit der Bekanntmachung „Labour force shortages within long-term care“ möchte die Joint Programming Initiative „More Years, Better Lives“ (JPI MYBL) Forschungsvorhaben in Europa zur Adressierung des Fachkräftemangels in der Pflege fördern, die drei Themengebiete behandeln:
Gute Arbeitsbedingungen sind ein entscheidender Faktor, um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen und Menschen für eine Tätigkeit in diesem Bereich zu gewinnen. Zu untersuchen ist, welche Aspekte dabei besondere Relevanz für die Attraktivität von Pflegearbeit haben und wie sich die grundlegenden Rahmenbedingungen verbessern lassen, um den Fachkräftebedarf zu decken.
Künstliche Intelligenz und Digitalisierung in der Pflege können zu einer Entlastung der Beschäftigten und zu besserer Pflege beitragen. Ein zunehmender Einsatz dieser Technologien verändert gleichzeitig Pflegepraktiken und die Arbeit von Pflegekräften. Dabei können neue Herausforderungen entstehen, die etwa Qualifikationserfordernisse, den Datenschutz oder die Autonomie am Arbeitsplatz betreffen.
Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen zwischen den Pflegesystemen hinsichtlich des Fachkräftemangels? Welche nationalen oder regionalen Arrangements sind besonders geeignet, den Herausforderungen im Pflegesektor durch fehlende Fachkräfte zu begegnen und digitale Innovationen bestmöglich einzusetzen?
Einreichungen für Forschungsprojekte sollten alle drei Themen behandeln. Weiterhin sollten sie die relevanten übergreifenden ethischen, rechtlichen und sozialen (z.B. Gender-)Aspekte in die Untersuchungen integrieren.
Näheres zu den Themenfeldern ist dem Bekanntmachungstext der JPI MYBL zu entnehmen.
Projektskizzen europäischer Verbünde können bis zum 14.05.2024 (16.00 Uhr CET) über die Plattform positron:s eingereicht werden.
Näheres zum Einreichungs- und Auswahlverfahren und dem zeitlichen Ablauf ist dem Bekanntmachungstext der JPI MYBL zu entnehmen.
Nach Auswahl der Vorhaben folgt für die deutschen Partner eine Antragstellung beim Projektträger VDI/VDE-IT.
Antragsberechtigt sind Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Pflegeeinrichtungen sowie Stiftungen und Vereine. Es gelten die Förderrichtlinien des BMBF.
Joint Programming ist ein von den jeweiligen Mitgliedsstaaten getragener Ansatz zur Förderung der Zusammenarbeit und Koordinierung von Forschung und Entwicklung in Europa. Die gemeinsame Programminitiative "More Years, Better Lives" soll die Koordinierung und die Zusammenarbeit zwischen europäischen und nationalen Forschungsprogrammen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel vorantreiben. Die betroffenen Themengebiete decken ein breites Spektrum von Forschungsfeldern und politischen Handlungsfeldern ab, von Gesundheit über soziale Fürsorge, Bildung & Lernen, Arbeit & Produktivität bis hin zu städtischer & ländlicher Entwicklung und Mobilität.