Das Projekt VITALab erforscht den Einsatz von Technologien der augmentierten (AR) und virtuellen (VR) Realität in medizinischen Anwendungen. In drei aufeinander aufbauenden Living Labs sollen die neuen Technologien mit Testpersonen erprobt werden. Zwei sind bereits in Betrieb. Das dritte namens VITALab.Mobile wurde nun am 25.09.2020 an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin eingeweiht.
Prof. Dr. Frank Steinicke, Universität Hamburg, Koordinator des Projekts VITALab, erläutert den Anlass der Veranstaltung und die Hintergründe zum Projekt VITALab.
Das VITALab.Mobile ist ein mobiles Living Lab, das in einem Container auf der Ladefläche eines 7,5 Tonnen-LKWs Platz findet. Im Inneren des Trucks, können auf einer Fläche von 2,5 x 4 Meter vor allem Anwendungen der Virtuellen Realität erprobt werden. Das mobile Living Lab wurde innerhalb des Projekts VITALab unter der Leitung von Prof. Dr. Kristian Hildebrand von den Forschenden der Beuth Hochschule für Technik in Berlin entwickelt.
Prof. Dr. Kristian Hildebrand, Beuth Hochschule für Technik, VITALab.Mobile, über die Entwicklung von VITALab.Mobile.
Bei seiner offiziellen Einweihung am 25.09.2020 konnte der Truck unter strengster Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen im Hof der Beuth Hochschule für Technik besichtigt werden. Die offizielle Begrüßungsrede hielt deren Präsident Prof. Dr. Werner Ullmann. Unter den Gästen befanden sich Sibylle Quenett, Leiterin des Referats 616 beim BMBF sowie einige Forscherinnen und Forscher aus der Förderbekanntmachung „Interaktive Systeme in virtuellen und realen Räumen – Innovative Technologien für ein gesundes Leben“, zu der auch das Projekt VITALab gehört. Innerhalb des Projekts, ergänzt das VITALab.Mobile die beiden bestehenden Living Labs des Projekts VITALab.First und VITALab.One.
Prof. Dr. Frank Steinicke, Universität Hamburg, über die Arbeit im VITALab.First.
Nizar Müller, Hospital zum Heiligen Geist, Hamburg, über die Zusammenarbeit mit älteren Menschen im VITALab.One.
AR- und VR-Technologien bergen ein großes Potenzial für interaktive Therapie- und Rehabilitationsanwendungen im medizinischen Bereich. Jedoch standen Testmöglichkeiten für Kliniken oder medizinisches Fachpersonal in der Vergangenheit nur begrenzt und meist in urbanen Regionen zur Verfügung. Mit dem VITALab.Mobile sollen künftig auch ländliche Regionen erreicht werden und dort zum Einsatz kommen, wo keine dezidierten Labore mit AR- und VR-Technologien vorhanden sind.
Seinen ersten Einsatz hat die mobile Plattform an der Geriatrischen Abteilung der Charité Berlin. Dort unterstützt sie das Projekt BewARe bei der Erprobung eines sensorgestützten Bewegungstrainings für Seniorinnen und Senioren.
Dr. Anika Heimann-Steinert, Charité-Universitätsmedizin Berlin, über den geplanten Einsatz von VITALab.Mobile innerhalb des Projekts BewARe.
Dr. Christian Stein, der die innerhalb des Projekts EXGAVINE entwickelten VR-Bewegungsspiele bereits im stationären VITALab.One im Hospital zum Heiligen Geist in Hamburg mit Seniorinnen und Senioren testen konnte.