Auftakt für digitale Transformation von Gesundheit und Pflege

Am 6. Februar 2025 fand in Bitterfeld der feierliche Auftakt der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Maßnahme „Innovationsregion für die digitale Transformation von Pflege und Gesundheitsversorgung“ (TPG) statt. Mit bis zu 140 Millionen Euro soll damit der Strukturwandel in Sachsen-Anhalt ermöglicht werden.

Zum feierlichen TPG-Auftakt in Bitterfeld kamen unter anderem das Projektteam und Vertreterinnen und Vertreter der MLU Hochschulleitung sowie der Bundes- und Landespolitik zusammen.© Universitätsmedizin Halle

Rund 300 Gäste nahmen an der Auftaktveranstaltung im Bitterfelder Wasserzentrum teil. Unter den Anwesenden waren neben BMBF-Staatssekretär Dr. Karl Eugen Huthmacher auch Petra Grimm-Benne, sachsen-anhaltinische Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, sowie Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt in Sachsen-Anhalt.

MODELLREGION FÜR DIE DIGITALE TRANSFORMATION IM PFLEGE- UND GESUNDHEITSWESEN

Mit der Maßnahme „Innovationsregion für die digitale Transformation von Pflege und Gesundheitsversorgung“, kurz TPG, solle eine Modellregion für die digitale Transformation im Pflege- und Gesundheitswesen entstehen, sagte Huthmacher in seinem Grußwort. Die Fördermittel stammten aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) des Bundes und würden über das BMBF bereitgestellt. Ziel sei es, mit rund 140 Millionen Euro digitale Technologien zur Verbesserung der Gesundheits- und Pflegeversorgung zu entwickeln und gleichzeitig neue Arbeitsplätze in einer Region zu schaffen, die lange vom Braunkohleabbau geprägt war.

Die Grundlagen für die TPG seien bereits im Rahmen der Vorgängermaßnahme TDG (Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung) geschaffen worden, die ebenfalls durch das BMBF finanziert worden sei, erläuterte Prof. Dr. Patrick Jahn, der an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für beide Maßnahmen verantwortlich ist. Mit der zusätzlichen Förderung solle nun ein innovatives und menschenzentriertes Ökosystem für digitale Gesundheitsversorgung entstehen, das als Vorbild für andere Strukturwandelregionen dienen könne. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis solle dabei sicherstellen, dass innovative Versorgungsmodelle sowohl die Selbstständigkeit älterer Menschen förderten als auch Pflegefachkräfte entlasteten.

Staatssekretär Dr. Karl Eugen Huthmacher bei seinem Grußwort.© Universitätsmedizin Halle

Geplant ist die Umsetzung von insgesamt rund 85 Projekten innerhalb einer Laufzeit von zunächst fünf und potenziell bis zu neun Jahren. Um die entwickelten Technologien möglichst schnell in die Praxis zu überführen, wollen die Forschenden eng mit lokalen Pflegeeinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen zusammenarbeiten.

FORSCHUNG ZUR INTEGRATION DIGITALER INNOVATIONEN IM PFLEGE- UND GESUNDHEITSSEKTOR

m Zentrum der Förderung stehen Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die gezielt auf die Integration digitaler Innovationen im Pflege- und Gesundheitssektor ausgerichtet sind. Sechs Projekte haben bereits ihre Arbeit aufgenommen. Einige Vorhaben konzentrieren sich auf KI-gestützte Assistenzsysteme und digitale Dokumentationslösungen, um Pflegekräfte zu entlasten und die Versorgungsqualität zu verbessern. Andere widmen sich der Unterstützung von Patientinnen und Patienten sowie pflegenden Angehörigen – etwa durch intelligente Medikamentenüberwachung, telemedizinische Betreuungskonzepte oder benutzerfreundliche digitale Hilfsmittel. Zudem gibt es Projekte, die die Mobilität älterer Menschen im urbanen Raum erleichtern und Vereinsamung mithilfe smarter Technologien frühzeitig erkennen und entgegenwirken sollen. Ergänzend werden neue technische Lösungen für Rehabilitation und Pflege entwickelt, darunter intelligente Gehhilfen oder digitale Plattformen zur Vernetzung von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Daneben entstehen sogenannte Maker- und Education-Labs, die als öffentlich zugängliche Räumlichkeiten in der Region verankert werden. Diese Orte der Zusammenkunft sollen es künftig Bürgerinnen und Bürgern erlauben, innovative Technologien „hands-on“ auszuprobieren und gemeinsam mit Forschenden und Unternehmen weiter zu entwickeln.

Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie hier.

Die Projektausstellung am Rande der Feierlichkeiten.© Universitätsmedizin Halle

WEITERE INFORMATIONEN

Mehr zur TPG-Fördermaßnahme
BMBF-Pressemitteilung zur Auftaktveranstaltung
TPG-Website