Großer Andrang herrschte auf dem Stand des Clusters „Zukunft der Pflege“ auf dem Deutschen Pflegetag 2023 in Berlin. Gezeigt wurden Technologien zur Alltagserleichterung von Pflegenden und Pflegebedürftigen, die das Cluster im Pflegesetting testet.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Cluster „Zukunft der Pflege“ hat im September 2023 am Deutschen Pflegetag in Berlin teilgenommen und konnte sich eines großen Interesses der Besucherinnen und Besucher erfreuen. Vertreterinnen und Vertreter des Clusters zeigten am eigenen Messestand interaktive Technologien zur Erleichterung des Alltags von Pflegenden und Pflegebedürftigen, die sie unter zahlreichen Gesichtspunkten im Pflegealltag testen. Neben Virtual Reality (VR)-Anwendungen stellten sie z. B. einen Care-Table und Exoskelette zur Gelenkstabilisierung aus.
Auf der HotSpot-Bühne boten Vertreterinnen und Vertreter aller am Cluster beteiligter Zentren zudem exklusive Einblicke in ihre aktuellen Aktivitäten. Sebastian Weiß vom Pflegeinnovationszentrum (PIZ) in Oldenburg, Martin Hocquel-Hans vom Pflegepraxiszentrum (PPZ) Berlin, Helga Marx vom PPZ Freiburg, Delia Katzmarzyk vom PPZ Hannover und Kristina Holm vom PPZ Nürnberg referierten über „Innovationen für das pflegerische Handeln“.
Damit technische Innovationen im Pflegebereich nicht „am Bedarf vorbei“ entwickelt werden, testet das Cluster „Zukunft der Pflege“ neue Technologien in der Pflegepraxis – also mit Pflegenden und Pflegebedürftigen im pflegerischen Setting – auf ihre Praxistauglichkeit. Denn die Innovationen sollen Pflegende bei ihrer Arbeit tatsächlich entlasten und gleichzeitig die Lebensqualität von Pflegebedürftigen verbessern.
Für eine erfolgreiche Implementierung neuer Produkte ist es erforderlich, diese im Vorfeld in der Pflegepraxis auszuprobieren und hinsichtlich konkreter Bedürfnisse von Pflegebedürftigen und Pflegepersonal weiterzuentwickeln. Denn die Bereitschaft von Pflegenden, neue Versorgungsoptionen anzuwenden, hängt unmittelbar von deren Nutzen und Funktion ab. Daher ermöglicht das Cluster „Zukunft der Pflege“ den intensiven Austausch zwischen Pflegenden, Herstellern und Wissenschaft. Denn dieser Austausch gewährleistet, dass die oftmals noch in Frühstadien der Entwicklung steckenden Technologien optimal an die Bedürfnisse der Nutzenden angepasst werden – und letztlich positive Veränderungen in der Pflege bewirken.
Ziel des Clusters „Zukunft der Pflege“ ist es, einen Veränderungsprozess in der Pflege anzustoßen, damit Innovationen als Chance für die pflegerische Arbeit begriffen werden. In Zusammenarbeit mit den Herstellerinnen und Herstellern veranstaltet das Cluster daher z. B. Informationsveranstaltungen und Workshops für Pflegepersonal sowie Bewohnerinnen und Bewohner. So sollen Berührungsängste erkannt und Qualifizierungsdefizite ermittelt werden. Zudem arbeitet es an ethischen sowie datenschutz- und haftungsrechtlichen Fragestellungen, die im Zusammenhang mit der Einführung technologischer Anwendung entstehen.
Der jährlich ausgerichtete Deutsche Pflegetag gilt als die zentrale Veranstaltung für Pflege in Deutschland. Hier tauschen sich Expertinnen und Experten sowie Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Pflege und Gesellschaft über die Zukunft der Pflege aus. Ideeller Veranstalter ist der Deutsche Pflegerat (DPR), der als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens die 1,7 Millionen Beschäftigten der Pflege vertritt. Der DPR hat zudem u. a. die Aufgabe, die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren.