Stottern mit KI überwinden
Weltweit sind etwa 80 Millionen Menschen (darunter allein etwa 800.000 in Deutschland) von chronischem Stottern betroffen. Diese neurologische Störung ist bislang nicht heilbar. Trotz Sprachtherapien, die mehr als 70 Prozent der Betroffenen in Anspruch nehmen, bleibt der Sprechfluss meist lebenslang beeinträchtigt. Stottern führt oftmals zu starken psycho-sozialen Belastungen und schränkt die Lebensqualität der Betroffenen erheblich ein.
Das Projektteam entwickelt ein unauffälliges In-Ear-Kopfhörer-System, das den Sprechfluss von stotternden Menschen unmittelbar und ohne Anstrengung verbessern kann. Das System nutzt Künstliche Intelligenz (KI) in der Sprachsynthese und erzeugt so während des Sprechens ein Audio-Feedback. Dieses Feedback aktiviert gezielt einen neurokognitiven Mechanismus im Gehirn, der die pathologische Komponente des Stotterns umgeht. Durch die Ausrichtung des Systems an neuronalen Prinzipien des menschlichen Hörens wird es erstmals möglich, den Sprechfluss auch bei langfristiger Anwendung anhaltend zu verbessern. Zusätzlich werden Labor- und Feldstudien durchgeführt, um die Wirksamkeit und Alltagstauglichkeit des Systems umfassend zu evaluieren.
Das interdisziplinäre Forschungsteam entwickelt eine zukunftsweisende Lösung, die einen Durchbruch in der technologiegestützten Behandlung von Stottern darstellen könnte.