AUTAGEF

Sicher alt werden in der Wohnung

Wenn Senioren ihre Wohnung aufgeben, dann hat dies häufig mit Sicherheitsüberlegungen zu tun. Ganz vorne steht dabei die Angst vor Unfällen wie beispielsweise Stürzen oder vor plötzlichen gesundheitlichen Attacken wie Infarkten oder Schlaganfällen. Auch das Risiko von vergessenen Herdplatten oder überlaufendem Badewasser wird mit zunehmendem Alter immer größer.

Während in öffentlichen Bereichen die Hilfe meist schnell zur Stelle ist, bleiben solche Ereignisse innerhalb der Wohnung oft lange unbemerkt. Die Dresdner Wohnungsgenossenschaften verzeichnen in ihren Wohnungen immer häufiger solche seniorenspezifischen Hilfseinsätze. Neben den gesundheitsgefährdenden Folgen für die Bewohner entstehen hierdurch oft auch hohe Reparaturkosten. Betroffen sind meist Alleinstehende, die noch nicht in speziell technisch ausgerüsteten oder betreuten Wohnformen leben, sondern in einer „normalen“ Wohnanlage mit gemischter Altersstruktur.

Handelsübliche Hausnotrufsysteme können von den Betroffenen im Notfall oft nicht mehr allein betätigt werden. Für Mieter der Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dresden eG(in ca. 4.000 von ca. 17.000 Wohnungen leben Alleinstehende über 60) wird nun im Projekt AUTAGEF ein Assistenzsystem entwickelt, das den Notfall automatisch erkennt und den Notruf selbst auslöst. Die neue Technik ist preiswert und funktioniert, ohne dass der Bewohner etwas an seinem Körper tragen oder selbstständig agieren muss. Dies wird erreicht, indem die schon vorhandene Technik (z. B. der Stromzähler oder funkablesbare Zähler für Wasser, Gas, Heizung) genutzt wird, um Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf festzustellen und entsprechend zu reagieren. Dabei kann beispielsweise auffallen, dass nicht wie gewohnt um 8.00 Uhr der Kaffee gekocht wird, aber auch, dass der Gas-/ Elektroherd oder der Wasserhahn nicht ausgeschaltet wird. Mit Einverständnis des Bewohners kann programmiert werden, welche Aktionen erfolgen, z.B. Tonwarnung, Anruf bei der Nachbarin, Verwandten oder sonstiger Notruf.

In einer weiteren Ausbaustufe kann die Technik genutzt werden, um gemeinsam mit den Mietern das Energiemanagement (Heizverhalten, Stromverbrauch) innerhalb der Wohnung zu optimieren. Durch die Nutzung von vorhandener Technik verbunden mit dem Energiemanagement wird der neue Service auch für Mieter mit kleinem Geldbeutel bezahlbar. Das System kann künftig noch durch weitere Haustechnik (z. B. Monitoring durch sprachgesteuerte Hausautomation für Behinderte) erweitert werden.

Abschlussberichte der Projektpartner