COMPASS

Implantierbarer Sensor zur Bestimmung wichtiger Parameter (Herzzeitvolumen) zur Diagnose und Therapie von Herzinsuffizienz

In Europa leiden mehr als 10 Millionen Menschen an Herzinsuffizienz. In Deutschland liegt die Zahl bei ca. 1,8 Millionen, wobei jährlich zwei- bis dreihunderttausend Patienten hinzukommen. In den westlichen Industrieländern werden alleine 1 - 2 Prozent des Gesamtgesundheitsbudgets für die Behandlung der Herzinsuffizienz ausgegeben. Davon fallen zwei Drittel der Kosten durch Krankenhausaufenthalte an. Umso wichtiger ist die Frühdiagnose mit überwachter medikamentöser Behandlung zur Vermeidung von Krankenhausaufenthalten. Das derzeit übliche hämodynamische Monitoring (Erfassung von Herz-Kreislauf-Parametern wie Blutdruck im Körper) ist zurzeit nur auf der Intensivstation möglich, da es die Anlage von Kathetern bzw. Gefäßschleusen erfordert, die eine intensivmedizinische Überwachung und Pflege benötigen. Solche Gefäßzugänge sind aufgrund der Infektionsgefahr nur kurzzeitig einsetzbar, mit Komplikationen (Infektion, Blutung) verbunden und somit für ein dauerhaftes Monitoring weniger geeignet.

In Voruntersuchungen wurde eine implantierbare Druckmesskapsel als Frühwarnsystem für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz entwickelt und experimentell erprobt. Aufbauend auf die dort gewonnenen Erfahrungen entsteht in dem Projekt COMPASS ein für eine permanente Anwendung geeignetes System, das zur Druck- und Temperaturmessung in der Pulmonalarterie implantiert und mit automatischer Ferndatenübertragung ausgestattet wird. Das System schließt die Sensorik, die Datenübertragung innerhalb und außerhalb des Körpers, die Ferndatenübertragung zum behandelnden Arzt und auch das erforderliche Implantationszubehör ein. Das Patienten-Monitoring soll eine exakte und kontinuierliche Beurteilung der hämodynamischen Situation gewährleisten und damit die medikamentöse Therapie optimieren helfen. Dadurch verringern sich die ansonsten notwendigen Krankenhausaufenthalte. Darüber hinaus wird die Sterblichkeitsrate der Patienten gesenkt.

Abschlussberichte der Projektpartner