Wahrnehmungs- und Orientierungsinstrument zur Evaluation vernetzter sozio-technischer Arrangements
Die technische Welt wird immer komplexer. Neue Internetprotokolle (IPv6) und Big Data markieren eine neue Qualität technischer Vernetzung. Steigende Komplexität ist jedoch nicht allein ein technisches Problem, sondern stellt auch die Nutzerinnen und Nutzer zunehmend vor Orientierungsprobleme im alltäglichen Umgang mit digitaler Technik. Dieser Orientierungsbedarf ist bereits heute Gegenstand der Forschung, wenn es um die Entwicklung alltagstauglicher, vernetzter Technik geht.
Ziel des Projektes ist es, Orientierungswissen zu erarbeiten, mit dem die komplexe, digital vernetzte Welt gedeutet und bewertet werden kann. Hierzu werden analytische und theoretische Zugänge aus Ethik, Anthropologie, Informatik und Soziologie zusammengeführt. Von dieser transdisziplinären Auseinandersetzung gehen Impulse für die konkrete Technikgestaltung aus, die als didaktisches Konzept in Form eines Handbuchs zu ethischen Leitlinien der Praxis zur Verfügung gestellt werden. Das Handbuch erlaubt Entwicklern frühzeitig und umfassend ethisch sensible Problembereiche zu identifizieren und in der weiteren Entwicklung zu berücksichtigen.
Im Projekt werden bestehende Ansätze zur ELSI-Evaluation (v.a. MEESTAR-Modell), die von der Ebene konkreter Assistenzsysteme ausgehen, zu einer ethisch sensibilisierten Gestaltung neuartiger vernetzter Systeme weiterentwickelt. Es erfolgt eine projektbegleitende Abstimmung mit der MTI-Fachcommunity bei gemeinsamen Workshops und Statusseminaren.