Fußgänger-Assistenzsystem für ältere Nutzerinnen und Nutzer im Straßenverkehr
Die Hälfte aller Fußgänger, die Opfer eines Verkehrsunfalls werden, ist über 65 Jahre alt. Die häufigste Unfallursache ist das Überqueren der Straße ohne auf den Verkehr zu achten. Technische Assistenzsysteme können zur Fußgängersicherheit beitragen und damit eine angst- und unfallfreie Beteiligung Älterer am Straßenverkehr bzw. am gesellschaftlichen Alltagsleben ermöglichen.
Die Nachwuchsgruppe von Dr. Rebecca Wiczorek hat sich zum Ziel gesetzt, intelligente Warnsysteme für Fußgänger zu konzipieren. Mittels Multi-Sensor-Netzwerken wird die Verkehrsumgebung aus der Fußgängerperspektive detektiert. Erstmalig werden in diesem Zusammenhang physiologische und psychologische Aspekte der Mensch-Technik-Interaktion älterer Menschen untersucht. Wesentlich ist auch die Erfassung und Einbeziehung der notwendigen stadtplanerischen und verkehrspolitischen Voraussetzungen. Unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse wird ein Demonstrator in Form eines Rollators realisiert und in der Praxis evaluiert.
In einem interdisziplinären Team werden Kompetenzen aus Human Factors, Psychologie, Informatik, Verkehrs-, Stadt- und Raumplanung zusammengebracht. Entwicklung und Evaluation erfolgen unter Anwendung innovativer Forschungsmethoden, wie Gehirnaktivitätsmessung in Bewegung und virtuellen Simulationsumgebungen.