Verbesserte optische Auflösung und erhöhte Lebensdauer von Retinaimplantaten
Zur Behandlung von alters- oder erkrankungsbedingten Fehlfunktionen des menschlichen Körpers leisten Neuroprothesen längst einen wichtigen Beitrag. Bekanntestes Beispiel ist der Herzschrittmacher. Andere Beispiele sind die Innenohrprothese zur Behandlung von Schwerhörigkeit und die Tiefenhirnstimulation durch implantierte Elektroden im Fall von Epilepsie, Alzheimer oder Parkinson. Die Lebensdauer solcher Systeme hängt im Wesentlichen von der dauerhaften elektrischen Isolationsfähigkeit des Substrats, von der Qualität der Materialien und der Korrosionsbeständigkeit von Leiterbahnen und Elektroden ab.
Ziel des Projekts FutureRet ist die Entwicklung von Methoden und Techniken zur Verbesserung der Langzeitstabilität und Zuverlässigkeit von aktiven Implantaten für die Elektrostimulation. Exemplarisch werden die offenen Fragen an einer epiretinalen Sehprothese untersucht. Der prototypische Aufbau des gesamten Implantats mit mehr als zweihundert Stimulationskanälen beinhaltet sowohl die Erforschung flexibler Substrate, die Entwicklung von Elektroden und Leiterbahnen mit geringerer Störanfälligkeit als auch die Konzeption integrierter Schaltungen mit reduzierter Verlustleistung zur Senkung des allgemeinen Energieverbrauchs. Geplant ist ferner eine hermetische Kapselung des Systems mit dünnen, anorganischen Schichten auf Kohlenstoffbasis in Kombination mit neuartigen polymeren Schichtungen. Außerdem soll die zerstörungsfreie Untersuchung sämtlicher Mikrosysteme über einen eigens entwickelten Ultraschallwandler ermöglicht werden.