Implantierter Glucosesensor für Diabetesdiagnostik und -therapie
Diabetes ist eine Volkskrankheit. Grob geschätzt leiden heute rund 8 Millionen Bundesbürger unter der chronischen Stoffwechselerkrankung. Tendenz steigend. Diabetes führt zu einem erhöhten Blutzuckergehalt – mit schwerwiegenden Folgen für den Patienten, wie irreversible Gefäßschäden, Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Trotz intensiver Forschung existiert bislang kein etabliertes Monitoring-System zur kontinuierlichen Blutzuckermessung über einen längeren Zeitraum. Messungen des Blutzuckerspiegels werden von Diabetikern überwiegend unregelmäßig auf Basis von Teststreifen vorgenommen. Neben der einhergehenden Einschränkung der Lebensqualität hat diese Messmethode für den Patienten einen deutlichen Nachteil: auftretende Spitzenwerte können in ihrer Dauer und Höhe nicht korrekt ermittelt werden. Dies führt zu einer schleichenden Verschlechterung des Gesundheitszustandes und dadurch häufigeren Arztbesuchen.
Ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Blutzuckerüberwachung ist ein langfristig implantierbarer, kontinuierlich messender Sensor, der über einen Zeitraum von einigen Wochen oder länger mit einmaliger Kalibrierung funktioniert.
Das Projekt GlucoPlant verfolgt deshalb entscheidende Voruntersuchungen zur Herstellung eines Blutzuckersensors, der künftig als intelligentes Implantat bei Diabetes-Patienten eingesetzt werden soll. Der Sensor nutzt dabei eine innovative Nachweistechnik, die auf der Viskositätsänderung einer Messflüssigkeit basiert. Über die elastische Auslenkung eines miniaturisierten Balkens wird der Glukosegehalt des umliegenden Gewebes ermittelt und die so gewonnenen Daten per drahtloser Übertragung an eine externe Ausgabeeinheit wie ein Mobiltelefon weitergeleitet.
Die große technologische Herausforderung ist die Langzeitstabilität der exakten Messfunktion des Sensors im direkten Kontakt mit der sehr aggressiven Umgebung: unserem Körper.