Somatoforme Störungen interaktiv therapieren
Die Behandlung psychosomatischer Erkrankungen ist sehr zeitintensiv. Das führt oftmals zu Versorgungslücken. Besonders unterversorgt sind Menschen mit somatoformen Störungen, die auch funktionelle Körperbeschwerden genannt werden. Sie leiden unter Symptomen, die nicht hinreichend durch organische Ursachen erklärt werden können.
Diese Versorgungslücke wollen die im Projekt kaarlo Forschenden schließen: Sie entwickeln eine autonome, digitale Therapielösung, die individuelle Behandlungsansätze berücksichtigt. Auf Basis krankheitsspezifischer Merkmale aus Patientendaten erstellen sie digitale Musterpatientinnen und -patienten. Damit erforschen sie typische Krankheitsverläufe und optimale Therapien. Eine Künstliche Intelligenz (KI) ordnet Patientinnen und Patienten in der Folge einem solchen Muster zu und empfiehlt ihnen im Rahmen der digitalen Lösung maßgeschneiderte Therapien.
Die Forschungsergebnisse verbessern nicht nur die Früherkennung, sondern auch das Verständnis und die Behandlung von somatoformen Störungen. Die Entwicklung schafft die Basis für spezifischere Therapien und leisten einen wichtigen Beitrag zur Grundlagenforschung. Langfristig lassen sich die Erkenntnisse und die KI-gestützte Phänotypisierung auf weitere Krankheitsbilder übertragen, um deren Behandlung zu individualisieren.