Assistenzsystem hilft Sehbeeinträchtigten im Alltag
Sehbeeinträchtigungen schränken die alltägliche Mobilität ein und führen nicht selten zu sozialer Isolation. Zwar können klassische Mobilitätshilfen wie Langstöcke oder Blindenhunde Betroffene unterstützen, jedoch können diese meistens nur in bekannten Umgebungen nach intensivem Training eingesetzt werden. In unbekannten Umgebungen müssen oft geschulte, sehende Personen helfen.
Um die Selbstbestimmtheit sehbeeinträchtigter Personen im Alltag zu verbessern, entwickeln die Forschenden des Projekts LOMOBI ein interaktives Assistenzsystem zur besseren räumlichen Orientierung und Mobilität für betroffene Personen. Ein mit verschiedenen Sensoren ausgestattetes tragbares System erfasst die Umgebung und generiert Navigationsinformationen. Das System kommuniziert die gewonnenen Daten situations- und bedarfsgerecht an Nutzende über multimodale Schnittstellen – beispielsweise durch Sprache und Töne oder durch Vibration. Je nach Umgebung werden spezialisierte und effiziente Algorithmen genutzt für Teilaufgaben wie Lokalisation, Umgebungsinterpretation und Pfadplanung.
Um die verwendeten Methoden an verschiedene alltägliche Situationen und Präferenzen anzupassen, werden diese lernfähig und adaptiv gestaltet. Außerdem wird eine interaktive Plattform zum Austausch spezifischer Modelle oder Trainingsdaten und zur Vernetzung der Nutzenden untereinander entwickelt. Ziel des Forschungsteams ist eine Ausgründung.