MyoPlant

Hochsensible Ansteuerung einer Handprothese mittels implantierter Impulsableitung

Unsere Hände sind der wichtigste Teil des Bewegungsapparates. Menschen, die bei einem Unfall oder durch Krankheit eine Hand verloren haben, sind stark eingeschränkt und immer wieder auf Hilfe angewiesen. Sie haben nicht nur ihre Hand, sondern auch einen Teil ihrer Selbstständigkeit eingebüßt. Prothesen sollen Ausgleich schaffen, doch bislang sind deren Bewegungsmöglichkeiten recht begrenzt.

Im Projekt MyoPlant wird ein intelligentes muskelgesteuertes Handprothesensystem entwickelt, das Arm- oder Handamputierten eine größere und natürlichere Bewegungsfreiheit ermöglicht. Derzeit können einzelne Bewegungen bei muskelgesteuerten Prothesen nur nacheinander ausgelöst werden. Damit verzögert sich der Ablauf deutlich. MyoPlant arbeitet an Prothesen, die komplexe Bewegungen gleichzeitig ausführen können, um so den natürlichen Bewegungsablauf nachzuahmen. Kern des Projektes ist ein neuartiges System zur Signalerfassung, -vorverarbeitung und -übertragung, mit dem Handprothesen künftig gesteuert werden sollen. Ein Messimplantat nimmt mehrere Muskelsignale wahr, so dass gleichzeitig bis zu sieben Armbewegungen ausgelöst werden können. In Arm- oder Brustmuskeln implantierte Elektroden leiten Signale der Muskelaktivität ab. Ein Chip wertet die Signale aus, erkennt die geeigneten Bewegungsmuster und verstärkt sie. Das Implantat wird kabellos mit Energie versorgt und die Kommunikation über die Haut realisiert. Im Projekt werden zunächst vor allem jene Patienten versorgt, die eine Funktionsverbesserung am dringendsten benötigen, also beide Hände oder Arme verloren haben. Hat sich das Verfahren etabliert, können auch höhere Amputationsebenen versorgt werden.

Abschlussberichte der Projektpartner