Soziale Angemessenheit für Assistenzsysteme
Wir nutzen technische Assistenzsysteme in immer mehr Lebensbereichen. Sie versprechen einen Zugewinn an Lebensqualität und bieten neue Möglichkeiten der intelligenten Unterstützung für den Menschen. Aber persönliche Assistenten, Roboter und automatisierte Systeme sprechen ihre eigene Sprache. Sie können noch nicht sozial angemessen und „höflich“ mit Menschen interagieren.
Im Forschungsprojekt „poliTE” wird zunächst aus kultur-, sozial- und geisteswissenschaftlicher Sicht betrachtet, was über verhaltensbezogene Kulturtechniken, Normen und Konventionen bekannt ist. Umgekehrt wird aus technologischer Sicht untersucht, welche Möglichkeiten sich aktuell ergeben, um interaktiven Assistenzsystemen so etwas wie höfliches Verhalten beizubringen, und wo besonderer Bedarf dafür besteht. Interdisziplinär vernetzt das Projekt anschließend zwei Forschungsgemeinschaften: Technikgestalter auf der einen sowie Sozial- und Geisteswissenschaftler auf der anderen Seite bringen ihre Expertise ein, um sozial angemessenes Verhalten bestmöglich in die Interaktion mit Technik zu integrieren. Auch die ethische Perspektive auf eine möglicherweise immer menschenähnlichere Technik wird im Projekt betrachtet.
Verschiedene interdisziplinäre Workshops und ein praktisches Handbuch zu „Sozial angemessenen Assistenzsystemen” legen den Grundstein dafür, dass zukünftig Technik entwickelt werden kann, die sich höflich und angemessen verhält.