Unterstützung von Pflege, diskretem Leben und sozialer Teilhabe durch MEMS-Geruchssensorik
Inkontinenz ist ein gesellschaftliches Tabu-Thema. Betroffene leiden häufig unter den unangenehmen Gerüchen, und nicht selten geht die Erkrankung mit einem sozialen Rückzug der Betroffenen einher. Oft werden auch pflegende Angehörige und Freunde sowie professionelle Pflegekräfte mit den Symptomen und ihren Folgen konfrontiert.
Ziel des Projekts SensOdor ist die Entwicklung eines neuartigen Sensorsystems, das Geruchsbildung bei Harn- und Stuhlinkontinenz erkennt und analysiert, um Gerüche an Betroffene oder Pflegende zu melden. Konzipiert wird ein hybrides System: ein mobiles Gerät für unterwegs, das Betroffene diskret über ihren Hygienezustand visuell oder taktil informiert, sowie ein stationäres System für die Pflege zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen. Bei der Entwicklung des Sensorsystems stehen ein optimaler Energiebedarf, der Einsatz innovativer sensitiver Materialien sowie geeignete Betriebs- und Auswerteverfahren im Mittelpunkt. Das Sensorsystem ist nicht invasiv und wird in geringem Abstand zum Körper positioniert.
Die technische Entwicklung erfolgt unter enger Einbindung Betroffener und bezieht dabei auch die Perspektive pflegender Angehöriger und Pflegekräfte mit ein. Dabei werden die besonderen Anforderungen an Datenschutz und -sicherheit berücksichtigt.