Neue soziotechnische Systeme in der Textilbranche
Die deutsche Textilindustrie ist überwiegend mittelständisch geprägt. Insbesondere im Bereich der technischen Textilien werden Prozessschritte immer stärker automatisiert. Moderne Textilmaschinen werden zunehmend komplexer und erfordern erweiterte Kompetenzen im Hinblick auf Bedienung und Instandhaltung bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, insbesondere bei den älteren.
Hier setzt die Nachwuchsgruppe von Dr. Yves-Simon Gloy an: Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der Analyse und gezielten Gestaltung von soziotechnischen Systemen für eine älter werdende Belegschaft, insbesondere beim Umgang mit innovativen und vernetzten Produktions-schritten. Ein Fokus liegt auf der Implementierung intelligenter Mensch-Maschine-Schnittstellen, z. B. bei Bedienungs- und Unterstützungssystemen. Aber auch Personal-, Organisations- und Ausbildungsfragen müssen als sogenannte „weiche“ Faktoren von Anfang an in die Forschung integriert werden. Der Ansatz soll perspektivisch auf andere Branchen übertragen werden.
In einem interdisziplinären Team werden Kompetenzen aus den Ingenieurswissenschaften, der Soziologie und den Bildungswissenschaften vereint. Dadurch werden neue Produktionsverfahren nicht als rein technologische, sondern als soziotechnische Systeme behandelt, bei denen der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Kompetenzen im Mittelpunkt steht.