Robotische Hilfe in den eigenen vier Wänden
Die demografische Entwicklung stellt unsere Gesellschaft vor eine große Herausforderung: Eine steigende Anzahl an Pflegebedürftigen auf der einen Seite und eine begrenzte Anzahl an Pflegekräften auf der anderen. Wie lässt sich angesichts dieses Ungleichgewichts eine bedarfsgerechte und würdevolle Pflege umsetzen? Die sogenannte Telepräsenzrobotik kann insbesondere in der häuslichen und ambulanten Pflege die Arbeitszeit von Pflegerinnen und Pflegern effektiver gestalten.
Das Projekt Teleskoop zielt darauf ab, Pflegekräfte zu unterstützen, ihre Arbeitszeit effizienter zu nutzen und sie physisch und psychisch zu entlasten. Hierfür wird ein Robotersystem mit Telepräsenz und kooperativer Regelung erforscht und weiterentwickelt. Es ermöglicht der Pflegekraft, anfallende Aufgaben des ambulanten Pflegealltags auch ohne Anwesenheit durchzuführen. Sie kann unterstützen als sei sie selbst vor Ort – etwa beim Anziehen, bei der Körperpflege und bei Notfällen. Im Gegensatz zu klassischen Teleoperationsansätzen, mit Steuerung durch Joystick und Bildschirm, bedient die Pflegekraft den Roboter intuitiv mit dem ganzen Körper und kann so real mit den Pflegebedürftigen interagieren.
"Teleskoop" ist das erste kooperative, immersive Telepräsenzsystem für die ambulante Pflege. Die kooperative Regelung schützt den Patienten vor ungewollten Kräften durch den Roboter und ermöglicht so körpernahe Pflegeleistungen, die mit heutigen Systemen nicht beherrschbar sind.