Ein tabletgestütztes Screening-Tool für neuropsychiatrische Erkrankungen
Mit zunehmender Alterung der Bevölkerung steigt auch die Anzahl der Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen, wie etwa Alzheimer-Demenz oder Morbus Parkinson. Entsprechend wächst der Bedarf an frühzeitiger Diagnostik. Das aktuell papierbasierte Verfahren soll zu einem elektronischen Verfahren weiterentwickelt werden, um so für die Diagnose relevante digitale Informationen hinzuziehen zu können.
Ziel des Projekts TuCAN ist die Entwicklung eines bedarfsgerechten und adaptiven Tablet-basierten Diagnose- bzw. Screeningverfahrens. Mit diesem soll die Diagnostik neuropsychiatrischer bzw. neuropsychologischer Erkrankungen durch die einfache Nutzung digitaler Möglichkeiten verbessert werden. So können erstmals Daten wie etwa Bewegungsmuster des Arms und des Stifts, Druckstärke beim Zeichnen und Schreiben und unterschiedliche Reaktions- und Bearbeitungszeiten erfasst und analysiert werden. Anhand dieser Daten soll eine automatische Analyse durchgeführt werden, die das (fach-) ärztliche und neuropsychologische Personal bei der differenzierten Auswertung und Beurteilung unterstützt.
Vergleichbare Verfahren sind häufig nur digitale Umsetzungen bewährter Stift-Papier-Tests und nutzen nicht die umfangreichen Möglichkeiten der Mensch-Technik-Interaktion. Die Projektergebnisse sollen beim klinischen Partner Umsetzung finden. Mittelfristiges Ziel des Forschungsteams ist eine Ausgründung.