ViTraS

Virtual-Reality-Therapie durch Stimulation modulierter Körperwahrnehmung

Übergewichtige Frau betrachtet in Anwesenheit eines Arztes ein virtuelles Abbild von sich
Virtueller Avatar zur Veränderung der Körperwahrnehmung im Einsatz© Julius-Maximilians-Universität Würzburg – Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion

Motivation

Körperbezogene Gesundheitsstörungen sind aktuell von hoher Relevanz. Fallzahlen für Adipositas nehmen weltweit zu und entwickeln sich zu einem massiven Problem für individuelles Wohlbefinden mit enormen gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen. Trotz existierender Lebensstiltherapien und chirurgischer Methoden nehmen viele Betroffene nach erfolgreicher Gewichtsreduktion wieder zu.

Ziele und Vorgehen

ViTraS entwickelt Therapieverfahren auf Basis einer kontrollierten Beeinflussung der Körper-wahrnehmung mit Hilfe von Technologien der virtuellen und erweiterten Realität (VR/AR). So wird ein virtueller Avatar der Betroffenen erzeugt und in seinem Aussehen verändert. In multimodalen Interaktionen mit diesem Avatar werden kognitiv-emotionale Wirkungen erzeugt, die die Effektivität und die Dauerhaftigkeit von gewünschten Verhaltensänderungen verstärken. Daneben werden im Projekt insbesondere ethische und soziale Implikationen des Therapieverfahrens beachtet. Durch vernetzte soziale virtuelle Umgebungen werden Therapeuten und Betroffene (einzeln und in Gruppen) aus räumlich getrennten Gebieten zusammengebracht, um Verfügbarkeit und Inklusion auch in unterversorgten Regionen zu gewährleisten.

Innovationen und Perspektiven

ViTraS nutzt die psychophysische Wirkung der VR/AR zur Verstärkung der Therapiewirksamkeit und zur Reduktion der Rückfallquoten. Die Ergebnisse erweitern das existierende Therapierepertoire signifikant, verzichten auf Pharmazeutika und sind perspektivisch auch als System zur Selbsthilfe umsetzbar.