Das geteilte Ganze

Neuer Sammelband zu den Horizonten Integrierter Forschung für künftige Mensch-Technik-Verhältnisse

Sammelband Das geteilte Ganze
© Springer

Der Mensch im Mittelpunkt der Technologieentwicklung: Wie dies in der Forschung auch im Zuge zunehmender Vernetzung der Gesellschaft und der damit zunehmenden Technologieanwendungen gelingt, beschreibt der Forschungsansatz Integrierte Forschung. Seit 2018 bündelt und intensiviert das BMBF-geförderte Netzwerk Integrierte Forschung den Diskurs dazu. In diesem Rahmen ist ein neuer Sammelband zum Stand der Forschung entstanden. Herausgeber sind Dr. Bruno Gransche der Universität Siegen und Professor Arne Manzeschke der Evangelischen Hochschule Nürnberg.

Ansätze zu einer ganzheitlichen Forschungsperspektive

Der Kern des Forschungsansatzes Integrierte Forschung besteht darin, Fragen nach ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen (ELSI) der Mensch-Technik-Interaktion von Beginn der Technikentwicklung an mitzudenken und auch zu erforschen. Dieser Ansatz rückt den Menschen in den Mittelpunkt und nimmt so eine ganzheitliche Forschungsperspektive ein, die Mensch-Technik-Interaktion nicht allein als technische Problemstellung versteht, sondern vielmehr als eine Möglichkeit, gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Dies erfordert Interdisziplinarität, Verantwortung und den Mut zum Perspektivwechsel.

Innovationsimpulse aus der Integrierten Forschung

Der Band bietet eine Momentaufnahme der Forschungsbemühungen jenseits und zwischen den traditionellen Wissenschaften und zugleich aus ihnen heraus. Seine Beiträge kreisen um die gemeinsame Einschätzung, dass isolierte Monodisziplinarität – aber auch strikt arbeitsteilige Interdisziplinarität – angesichts heutiger Problemkomplexität vor allem im Kontext neuer Mensch-Technik-Relationen an eine Leistungsgrenze stößt. Integrierte Forschung wird hier als kognitiver Horizont verstanden, der Wahrnehmungen, Entscheidungen und Handlungen auf einen gemeinsamen Fluchtpunkt hin orientiert. Im Fokus der Artikel stehen Fragen nach Integrierter Forschung als Ensemble der Selbstorganisation wissenschaftlicher Disziplinen einschließlich deren transdisziplinärer Beziehung zu Politik, Gesellschaft, Wirtschaft etc. sowie Fragen nach dem adäquaten Modus und Governance-Rahmen einer solchen Selbstorganisation.

Welche weiteren Einblicke liefert der Sammelband zur Integrierten Forschung und welche Vision und Mission verfolgt der Forschungsansatzes? Dies erklären die Herausgeber Dr. Bruno Gransche und Professor Manzeschke im Interview:

Was ist Integrierte Forschung?

Was macht Integrierte Forschung so besonders und worin besteht ihr Mehrwert für die Gesellschaft?

Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, um ein Buch über Integrierte Forschung zu veröffentlichen?

Welche Themen werden in dem Band diskutiert?

Wie könnte die Zukunft der Integrierten Forschung aussehen?

Weitere Informationen

Weitere Informationen und Bestellung des Sammelbands

Netzwerk Integrierte Forschung

Die Autoren:
Dr. Bruno Gransche ist seit 2017 als Philosoph am Forschungskolleg »Zukunft menschlich gestalten« FoKoS der Universität Siegen tätig. Er forscht und lehrt dort zur »Philosophie neuer Mensch-Technik-Relationen« mit den Schwerpunkten Technikphilosophie/ Ethik, Zukunftsdenken, soziotechnische Kulturtechniken sowie Digitalisierung. Er ist Fellow am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe, wo er von 2009 bis 2016 in der Abteilung Foresight als Zukunftsforscher arbeitete.

Prof. Dr. theol. habil. Arne Manzeschke ist seit 2015 Professor für Anthropologie und Ethik für Gesundheitsberufe an der Ev. Hochschule Nürnberg; von 1/2007 bis 2/2012 Akademischer Oberrat und Leiter der Arbeitsstelle für Theologische Ethik und Anthropologie der Universität Bayreuth. 2012 Leitung des BMBF-Projektes MEESTAR; seit Juni 2017 Leiter des Projekts »ComplexEthics – ethische Orientierung in komplexen digitalen Welten«.

Netzwerk Integrierte Forschung
Das Netzwerk Integrierte Forschung bietet der interdisziplinären Forschungscommunity im Bereich Mensch-Technik-Interaktion eine Struktur und unterstützt dabei, Wissen zu teilen und gemeinsame Forschungsthemen mit Kontinuität zu entwickeln und zu verfolgen. Es setzt sich aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern laufender Projekte zusammen. Ein besonderer inhaltlicher Fokus gilt den ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen (ELSI) der Mensch-Technik-Interaktion. Die interdisziplinäre Forschung in der Community soll durch Vernetzung, Veranstaltungen, Case Studies, Publikationen etc. aktiv unterstützt werden.