Pflege zukunftsfähig machen: Das Cluster Zukunft der Pflege auf dem Deutschen Pflegetag 2024

Das Cluster Zukunft der Pflege beteiligte sich auch in diesem Jahr wieder mit einem eigenen Stand am Deutschen Pflegetag. Vertreterinnen und Vertreter des Clusters präsentierten dort nicht nur ihre wissenschaftliche Arbeit. Sie informierten auf der HotSpot-Bühne auch über ihre künftige Ausrichtung als Innovations- und Transferhub für Pflegetechnologien.

Das Team des Clusters Zukunft der Pflege auf dem Deutschen Pflegetag 2024.© Graf/VDI/VDE-IT

Über 9.000 Teilnehmende kamen am 7.und 8. November 2024 zum elften Deutschen Pflegetag in Berlin zusammen, um sich über die Zukunft der Pflege zu informieren. Angesichts der kontinuierlich steigenden Zahl Pflegebedürftiger herrscht Einigkeit: Die Pflege muss zukunftsfähig werden. Wichtige Voraussetzung: Digitale Pflegeinnovationen.

Damit digitale Pflegeinnovationen jedoch wirklich nützlich, leicht bedienbar und sicher sind, ist eine sorgfältige Evaluation erforderlich. Diese wissenschaftliche Prüfung auf Praxistauglichkeit ist eine der Kernaufgaben des Clusters Zukunft der Pflege. Welche interaktiven Technologien sie in der Vergangenheit besonders positiv für den Einsatz in der akuten und/oder stationären Pflege getestet haben, demonstrierten die Expertinnen und Experten des Clusters den Besucherinnen und Besuchern des Pflegetags.

"Mit dem Cluster Zukunft der Pflege fördern wir die Entwicklung digitaler Pflegeinnovationen, die nicht nur Pflegefachpersonen entlasten und ihren Beruf so attraktiver machen sollen. Auch die Lebensqualität der Pflegebedürftigen möchten wir mit diesen interaktiven Technologien verbessern. Es ist uns wichtig, die bedeutende Arbeit des Clusters auf dem Deutschen Pflegetag sichtbar zu machen."Dr. Nicole Zingsheim, Bundesministerium für Bildung und Forschung

Das Cluster Zukunft der Pflege setzt sich zusammen aus einem Pflegeinnovationszentrum (PIZ) in Oldenburg und vier Pflegepraxiszentren (PPZ) in Berlin, Freiburg, Hannover und Nürnberg. Seit Juni 2024 positioniert es sich als gemeinsamer Innovations- und Transferhub für Pflegetechnologien. Das Ziel: Die erprobten Technologien weiterverbreiten und so verstärkt zur Anwendung bringen.

Das Cluster Zukunft der Pflege auf der HotSpot-Bühne des Deutschen Pflegetags 2024: Ursula Deitmerg (PPZ Nürnberg), Dr. Regina Schmeer-Oetjen (PPZ Hannover), Sven Ziegler (PPZ Freiburg), Tabea Tschigor (PIZ), Dr. Sandra Strube-Lahmann (PPZ Berlin), Dr. Katharina Dassel (VDI/VDE-IT) (v.l.n.r.).© Lutze/VDI/VDE-IT

Vertreterinnen und Vertreter des Clusters nutzten die HotSpot-Bühne des Pflegetags, um über das sogenannte Buddy-Konzept zu informieren: Mithilfe von Pflegeeinrichtungen als Praxispartnerinnen und -partner („Buddies“) möchte das Cluster das erarbeitete Wissen über technologische Innovationen in passende Einrichtungen der Gesundheitsversorgung transferieren. Als Buddies eignen sich Einrichtungen, bei denen Technologie- und Prozessinnovationen optimale Effekte und damit eine erfolgreiche Implementierung und Bewertung versprechen. Zurzeit ist das Cluster auf der Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten und freut sich daher auf entsprechende Bewerbungen.

Der Deutsche Pflegetag 2024

Auch Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, Schirmherr der Veranstaltung, hob in seiner Eröffnungsrede die Notwendigkeit hervor, Pflege zukunftsfähig zu machen. Denn die steigende Anzahl Pflegebedürftiger stehe einer geringen Anzahl von Pflegefachpersonen gegenüber. Dieses Ungleichgewicht werde sich in den nächsten Jahren aufgrund der demografischen Entwicklungen verschärfen.

Im Rahmenprogramm des Deutschen Pflegetags wurden daher auch viele weitere Aspekte digitaler Pflegetechnologien thematisiert: Eine gemeinnützige Kooperation aus dem Deutschen Pflegerat und eHealth.Business bildet beispielsweise Pflegefachpersonen berufsbegleitend zu Digitalisierungsbotschafterinnen und -botschaftern aus. Weitere Themen waren die Telematikinfrastruktur (TI) als Kommunikationsraum, die Bedeutung der Pflegeklassifikation für die Digitalisierung sowie die „digitale Entlastung“ von pflegenden An- und Zugehörigen.

Potenzial digitaler Pflegetechnologien

Interaktive Technologien können Pflegefachpersonen entlasten, indem sie Pflegeprozesse effizienter gestalten und die Selbstständigkeit von pflegebedürftigen Personen fördern. Dies steigert die Qualität der Versorgung und schafft Zeit für die individuelle Betreuung der Patientinnen und Patienten. Dazu zählen beispielsweise:

  • Mobile Assistenzroboter und Exoskelette, die im pflegerischen Alltag bei körpernahen Arbeiten helfen
  • Produkte mit Sensoren, die frühzeitig auf Unterstützungsbedarf aufmerksam machen
  • Geräte zur physischen Mobilisierung oder geistigen Stimulierung der Patientinnen und Patienten, die eine Verschlechterung des Gesundheitszustands verlangsamen bzw. den Heilungsprozess fördern
  • Digitale Pflegeanwendungen (DiPAs), die den Zugang zu pflegerischen Dienstleistungen erleichtern und die Selbstständigkeit der Betroffenen unterstützen
  • Virtual-Reality-Anwendungen, die eine praxisnahe Ausbildung von Pflegefachpersonen simulieren
  • Künstliche Intelligenz (KI), die eine sprachgesteuerte Pflegedokumentation ermöglicht
  • KI-gestützte Roboter, die bei Reinigungs- und Serviceaufgaben unterstützen

Weitere Informationen

Buddy-Konzept des Clusters Zukunft der Pflege
Clusterkonferenz Zukunft der Pflege 2025
Website des Clusters Zukunft der Pflege
Video des Clusters Zukunft der Pflege