Repositorien und KI-Systeme im Pflegealltag nutzbar machen (KIP)

Zweck der Bekanntmachung ist die Förderung von innovativen Lösungen der Künstlichen Intelligenz für die Pflege. Es werden vorrangig softwarebasierte innovative Anwendungen der Künstlichen Intelligenz gefördert, die Pflegekräfte und pflegende Angehörige unterstützen sowie die Selbstbestimmung und Lebensqualität pflegebedürftiger Personen verbessern.

Person im Arztkittel mit Tablet in der Hand im Vordergrund, Frau im Krankenhausbett im Hintergrund
© Adobe Stock/cunaplus

Ein Teil der geförderten Projekte schafft eine nachhaltig verwendbare Daten- und Software-Basis (im Folgenden Repository genannt) für den Einsatz von KI-Systemen im Pflegealltag. Damit verbundene Fragen betreffen u. a. die Struktur, Anschlussfähigkeit und Evaluation des Repositorys.

Ein anderer Teil erforscht und entwickelt KI-Systeme für den Einsatz im Pflegealltag. Die Kernfrage dabei lautet: Wie können KI-Technologien in hybriden KI-Systemen (als Kombination von datengetriebenen und wissensbasierten KI-Systemen) eingesetzt werden, um in der Interaktion mit Nutzenden Wissen und Daten aus der Pflegewissenschaft und dem Pflegealltag passgenau für eine bedarfsgerechte Pflege nutzen zu können?

Ziel der Projekte ist es, vorhandenes Wissen der Pflegewissenschaft und Pflegepraxis in strukturiert verarbeitbare Daten zu übersetzen und daraus Anwendungen für die wissensbasierte Pflege zu ermöglichen. Wissensbasierte Pflege beruht auf Informationen, die in einem fachlichen, wissenschaftlichen oder sonstigen wissensgenerierenden Kontext produziert wurden, u. a. auch Erfahrungswissen. Gleichzeitig soll die evidenzbasierte Pflege (basierend auf quantitativen Werten eines wissenschaftlich belegten Zusammenhangs) unterstützt werden, indem patientenspezifische Datensammlungen und -auswertungen pflegespezifisch möglich werden.

Die in den Projekten entwickelten Systeme verwenden etablierte Vorgehensweisen in der Entwicklung und Evaluierung datengetriebener bzw. wissensbasierter KI-Systeme (z. B. good practices) und stellen die entsprechende Methodik nachvollziehbar dar. Die angestrebten Innovationen gehen dabei über den gegenwärtigen Stand von Wissenschaft und Technik hinaus und bieten einen erheblichen Mehrwert für Nutzende und die oben genannten Zielgruppen. Dabei wird deutlich werden, wie die durch das KI-System adressierten Zielgrößen konkrete praktische Verbesserungen für Pflegeempfangende bzw. Pflegende erbringen.

Die Bekanntmachung richtet sich damit an alle Versorgungsformen für pflegebedürftige Menschen, in denen pflegerische Handlungen durchgeführt werden − im klinischen Umfeld, in der stationären Langzeitversorgung, in Rehabilitationskliniken, der häuslichen Versorgung und alternativen Wohnformen.

Ein wissenschaftliches Begleit- und Vernetzungsprojekt trägt zur wissenschaftlichen und praktischen Fundierung des Themas KI in der Pflege bei und unterstützt die fachliche Vernetzung der Verbundprojekte.