Zweck der Bekanntmachung ist die Förderung innovativer Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu interaktiven Technologien, die partizipative und datengetriebene Planungsprozesse in Kommunen unterstützen. Ziel ist außerdem, geeignete Motivations- und Interaktionsmechanismen für eine effektive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen.
In Kommunen besteht vielerorts Bedarf an innovativen Planungs- und Entscheidungsprozessen, die sich gezielt an Bürgerbedarfen orientieren und eine dialogreiche Bürgerbeteiligung begünstigen. Gerade auf kommunaler Ebene sollten hierfür transparente Prozesse geschaffen werden. Nur auf diese Weise können Bürgerinnen und Bürger Planungsprozesse erfolgreich mitgestalten. Hierzu braucht es partizipative Formate, die eine reale Mitwirkung und Mitentscheidung der Bürgerinnen und Bürger in einer neuen Mitwirkungstiefe ermöglichen.
Ziel der Förderung ist es, Planungsprozesse in Kommunen durch ein kooperatives Miteinander zwischen kommunalen Akteuren sowie Bürgerinnen und Bürgern zu verbessern. Innovative Formen der Bürgerbeteiligung sollen die kommunale Selbstverwaltung unterstützen, beispielsweise bei regionalen Planungsvorhaben, Entwicklungskonzepten oder Regionalmanagements. Dazu sollen die Forschungsvorhaben digitale Bürgerbeteiligungsformate zur partizipativen Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in kommunale Planungsprozesse konzipieren, entwickeln und erproben. Dies setzt einen partnerschaftlichen Dialog zwischen einzelnen Menschen sowie zivilgesellschaftlichen Gruppen mit Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft voraus.
Anhand zu entwickelnder Formate gewinnen die Projekte übertragbare und wissenschaftlich evaluierte Erkenntnisse darüber, wie sich Bürgerbeteiligungsformate auf die kommunale Planung sowie die Entscheidungsfindung und damit auf die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger auswirken. Daher entwickeln und erforschen die Verbundprojekte eine technologische und/oder soziale Innovation unter Einbezug von Interaktionstechnologien und partizipativen Methoden. Die Innovationen unterstützen Planungsprozesse in Kommunen derart, dass ein signifikanter Mehrwert für kommunale Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger deutlich wird.
Die in den Projekten entwickelten Innovationen adressieren zudem die beiden nachfolgenden Themenschwerpunkte und gehen dabei deutlich über den gegenwärtigen Stand von Forschung und Entwicklung hinaus:
1. Entwicklung und Erforschung von Methoden und Systemen zur Ansprache und Mobilisierung von Bürgerinnen und Bürgern zur bilateralen Partizipation durch die Entwicklung und Erprobung interaktiver und zielgruppengerechter Kommunikationsstrategien für gesellschaftlichen Diskurs und Dialog in kommunalen Planungsprozessen.
2. Entwicklung und Erforschung innovativer und datenbasierter Visualisierungs- und Datenaufbereitungsformate zur Vermittlung teils komplexer Sachverhalte und Informationen im Rahmen interaktiver, partizipativer, kommunaler Planungsprozesse.
Die beiden Schwerpunktthemen schließen auch hybride Verfahren ein, die analoge Beteiligungsformate mit digitalen Ansätzen verknüpfen und so einen innovativen und interaktiven Partizipationsprozess entwickeln und erforschen.
Zudem adressieren die Projektverbünde folgende Querschnittsthemen unter Einbezug passender Fragestellungen und Methoden:
Die Vorhaben binden Nutzende konsequent in die Entwicklung ein, von der Bedarfsanalyse bis zur Evaluierung. Zudem befassen sie sich gezielt mit ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten (ELSA) digitaler und kommunaler Partizipationsprozesse. Die Laufzeit der Förderung beträgt 36 Monate.