Der Wettbewerb „Zukunft der Pflege: Mensch-Technik-Interaktion für die Praxis“ leistete im gesellschaftlich und forschungspolitisch wichtigen Bereich der Pflege einen Beitrag, Herausforderungen wirksam und nachhaltig zu begegnen.
Die Fördermaßnahme adressierte die komplette Wertschöpfungskette: von exzellenter interdisziplinärer Forschung bis zu einer erfolgreichen Überführung der Pflegeinnovationen in die Praxis.
Die Bekanntmachung baute auf der Reihe „Pflegeinnovationen 2020“ mit deren Fördermaßnahmen auf, in denen innovative Pflegetechnologien entwickelt werden wie beispielsweise (automatisierte) Sturz- und Notfallerkennungssysteme, Ortungs-, Orientierungs- und Navigationssysteme, intelligente Systeme zur Vermeidung von Dekubitus, Systeme zur Trinkmengenerkennung, emotionale und assistierende Robotik in der Pflege, interaktive Bestimmung des Gesundheits- und Befindlichkeitsstatus oder körperliche Entlastung des Personals durch (textile) Hebehilfen.
Sowohl der Nutzen als auch die Herausforderungen dieser MTI-Lösungen waren jedoch in der pflegerischen Praxis gegenwärtig kaum wissenschaftlich untersucht. Es fehlten systematische Untersuchungsansätze einzelner Pflegetechnologien ebenso wie eine Betrachtung des Zusammenspiels von Pflegeinnovationen in kontextspezifischen Pflegesettings.
Aus diesem Grund sollte der Einsatz neuartiger Pflegetechnologien an mehreren Orten in Deutschland erlebbar und durch strukturbildende Maßnahmen, wie zum Beispiel Aus-, Fort- und Weiterbildung, Evaluation und Wissenstransfer, flankiert werden. Die Konsortien wurden zu einem Cluster „Zukunft der Pflege“ zusammengeführt.
Möglichst multiple, innovative Pflegetechnologien werden in einem zentralen PIZ unter realistischen Bedingungen erforscht und in interdisziplinären Teams weiterentwickelt. Dieses Zentrum weist zum einen eine hohe Exzellenz und Kompetenz im Hinblick auf MTI, Pflegetechnologien und Medizintechnik auf und verfügt zum anderen über hervorragende Kontakte zu den wesentlichen forschenden Industriepartnerinnen und -partnern in Deutschland, aber auch zu entsprechenden Einrichtungen der Gesundheits- und Pflegebranche. Das Innovationszentrum vereint folgende drei Ansätze:
Der Wettbewerb ermöglichte erstmalig eine Zusammenführung existierender MTI-Lösungen in realen Pflegesituationen (PPZ). Zum Einsatz kamen verfügbare MTI-Lösungen aus BMBF-Fördermaßnahmen, aber auch sonstige, bereits existierende Produkte. Gefördertn werden vier Praxiszentren, in denen Erfahrungen mit dem Zusammenspiel verschiedener Pflegetechnologien im Regelbetrieb gewonnen werden.
Die PPZ verfolgen folgende Ansätze:
Die Konsortien arbeiten mit Beteiligten aus der Wirtschaft, Praxis und Wissenschaft zur Lösung von gemeinsamen Forschungsaufgaben zusammen. Dabei berücksichtigen sie rechtliche, ethische und soziale Aspekte (ELSA) und arbeiten projektübergreifend zusammen.