Pflegewissenschaftliche und pflegedidaktische Begleitung
Die Pflege befindet sich in einer digitalen Transformation: Während auf der einen Seite die Anzahl Pflegebedürftiger kontinuierlich steigt und zu wenig Pflegefachpersonen zur Verfügung stehen, ergeben sich auf der anderen Seite neue Chancen durch Pflegetechnologien. Dass diese Technologien unter bestimmten Bedingungen wirksam sind, hat das Cluster „Zukunft der Pflege“ – bestehend aus einem Pflegeinnovationszentrum (PIZ) und vier Pflegepraxiszentren (PPZ) in Berlin, Freiburg, Hannover und Nürnberg – gezeigt. Das Potenzial wird bisher jedoch kaum in der Praxis genutzt. Um die Erforschung, Entwicklung und Verbreitung von Pflegetechnologien weiter voranzubringen und Erfahrungen und Ergebnisse in weitere Einrichtungen zu übertragen, agiert das Cluster daher künftig als gemeinsamer Transfer- und Innovationshub.
Der Einsatz pflegetechnologischer Innovationen stellt neue Anforderungen an formell und informell Pflegende. Diese pflegewissenschaftliche und pflegedidaktische Aufgabe übernimmt das Pflegepraxiszentrum Berlin (PPZ-Berlin).
Das Team des PPZ-Berlin wird sogenannte Consumer Products wie Wearables als neues Begutachtungsinstrument in sektorenübergreifende Versorgungspfade einbinden, damit sie den individuellen Unterstützungsbedarf bei alltäglichen Aktivitäten erfassen. Zudem werden die Forschenden die bisher erprobten Teleinteraktionskonzepte mit der sensorischen Erfassung des Gesundheitszustandes ergänzen, um eine vernetzte Pflege langfristig auch für ländliche Regionen sicherzustellen. Des Weiteren wird das Team eine Forschungsdatenbank für Pflegefachpersonen sowie informell Pflegende in der ambulanten Pflege aufbauen. Schließlich werden die Forschenden objektive Methoden zur Messung der Technikkompetenz entwickeln und alle am Versorgungsprozess Beteiligten entsprechend qualifizieren.
Ziel des Projektteams ist der deutliche Ausbau an Evidenz in der Pflege sowie die Förderung einer individualisierten und effizienten pflegerischen Versorgung. Dabei richtet sich sowohl die Kompetenzentwicklung als auch der Wissenstransfer nicht nur an professionell Pflegende und/oder Forschende, sondern auch an Pflegebedürftige und informell Pflegende in städtischen und ländlichen Regionen.