angstVRei

Virtual-Reality-Spiel therapiert Schulangst

Eine kindgerechte Expositionstherapie soll Schulangst reduzieren.© angstVRei, KI-generiert

Motivation

Drei bis sieben Prozent der Kinder in Deutschland leiden Schätzungen zufolge an klinisch relevanter Schulangst. Tendenz steigend. Schulangst und Schulvermeidung können die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gravierend und langfristig beeinträchtigen. Gefragt sind frühe und niedrigschwellige Präventionsmaßnahmen.

Ziele und Vorgehen

Das Forschungsteam des Projekts angstVRei entwickelt ein interaktives psychotherapeutisches Spiel, das Schulangst reduzieren soll. Das Spiel führt eine kindgerechte Expositionstherapie in einer Virtual Reality (VR)-Umgebung durch. Gemeinsam mit Therapeutinnen und Therapeuten ermöglicht es den Nutzenden, angstbesetzte Situationen virtuell zu erleben, verschiedene Verhaltensweisen auszuprobieren und so optimale Handlungsoptionen zu erlernen. Dabei unterstützt sie ein digitaler Avatar, der positives Feedback gibt und Mut macht. Um die Schwere der Exposition jederzeit anpassen und die Therapieeffektivität evaluieren zu können, misst ein Biofeedback-System kontinuierlich das Stresslevel der Kinder. Die Forschenden prüfen die Wirksamkeit der virtuellen Schulangsttherapie in einer Machbarkeitsstudie und untersuchen gleich-zeitig deren Akzeptanzfaktoren.

Innovationen und Perspektiven

Nach erfolgreicher Entwicklung eines Demonstrators werden die Forschenden eine zulassungs-freie Version des VR-Spiels in den App-Stores anbieten. Parallel dazu bereiten sie eine Vollversion vor, die therapeutisch als Medizinprodukt eingesetzt werden kann. Zudem lässt sich das Konzept des VR-Therapiespiels leicht auf andere Angststörungen von Kindern und Jugendlichen übertragen.