Ziel der Bekanntmachung ist die Förderung digitaler Technologien in der Psychotherapie zur Durchführung alltagsnaher Interventionen sowie zur unmittelbaren Erhebung von Symptomen auch zwischen Therapiesitzungen. Interaktive Elemente, bspw. aus dem Bereich Gamification, können die Motivation zur Nutzung steigern und Nutzenden spielerisch Fähigkeiten vermitteln.
Jedes vierte Kind in Deutschland zeigt psychische Auffälligkeiten – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Zeit vor der COVID-19-Pandemie. Während die Inzidenzen bei Depressionen nach der Pandemie wieder zurückgingen, bleiben die Fallzahlen für Angststörungen und psychosomatische Beschwerden hoch. Gleichzeitig haben sich die Wartezeiten auf einen Therapieplatz deutlich verlängert. Waren es vor der Pandemie durchschnittlich 3,5 Monate, so sind es mittlerweile fast sechs Monate. Besonders im Kindesalter, einer Lebensphase der schnellen Entwicklung und kontinuierlichen Veränderungen der Lebenssituation, sind derartig lange Wartezeiten äußerst schädlich. Digitale Technologien ermöglichen in der Psychotherapie die Durchführung alltagsnaher Interventionen sowie die unmittelbare Erhebung von Symptomen auch zwischen Therapiesitzungen. Interaktive Elemente, bspw. aus dem Bereich Gamification, können die Motivation zur Nutzung steigern und Nutzenden spielerisch Fähigkeiten vermitteln.
Es sollen daher Projekte gefördert werden, die mittels interaktiver Technologien zur Unterstützung psychotherapeutischer Maßnahmen für Kinder sowie zur Vermittlung entsprechender, im Alltag anwendbarer Fähigkeiten und Fertigkeiten beitragen. Hierbei sollen Gamification-Elemente ergänzt um weitere interaktive Technologien, bspw. aus dem Bereich Internet of Things (IoT), zum Einsatz kommen, die im Rahmen der Förderrichtlinie erforscht und evaluiert werden. Die Technologien sollen Kindern einen niederschwelligen Zugang zu therapieunterstützenden Angeboten eröffnen und die Zielgruppe entsprechend der therapeutischen Maßnahmen aktivieren. Mögliche Anwendungsgebiete umfassen auf der einen Seite externalisierende psychische Störungen in der Kindheit, die häufiger auftreten und sich früher manifestieren, und auf der anderen Seite internalisierende psychische Störungen. Die zu entwickelnden interaktiven Technologien sollen dabei störungsspezifisch entworfen, jedoch nach Möglichkeit im Hinblick auf einen transdiagnostischen Einsatz entwickelt werden.
MODUL 1: ANWENDUNGSORIENTIERTE VERBUNDPROJEKTE
MODUL 2: WISSENSCHAFTLICHES BEGLEITPROJEKT