
Armprothesen virtuell trainieren
Nach einer Amputation im Arm- und Handbereich dauert es zumeist sehr lange, bis die Betroffenen mit einer Prothese versorgt werden: Denn mehrere Operationen und lange Heilungsphasen verzögern deren Anpassung. Die routinierte Handhabung und Steuerung der Prothese erfordert zudem ein langwieriges Muskelaufbautraining. Interaktive Technologien können die Versorgung von Amputationsbetroffenen verbessern.
Das Forschungsteam entwickelt eine Anwendung, die die Technologien der Virtuellen (VR) und Erweiterten Realitäten (AR) nutzt, damit Patientinnen und Patienten nach Handamputationen frühzeitig mit einer virtuellen Prothese interagieren können. Das System projiziert die Prothese in der virtuellen Umgebung auf den Armstumpf und ermöglicht über Sensorik deren Steuerung. Dabei untersuchen die Forschenden, ob und wie die Technologie die Rehabilitation und Patientenakzeptanz fördert. Sie versprechen sich von der Anwendung nicht nur Mehrwerte für Patientinnen und Patienten wie Unterstützung beim Muskelaufbau, frühzeitiges Steuerungstraining und positive Beeinflussung des Schmerzempfindens. Auch die medizinischen Fachpersonen profitieren von verbesserter Prothesenplanung und höherer Patientenakzeptanz.
Die Forschungsergebnisse bieten Potenzial für die Weiterentwicklung von Handprothesen und Rehabilitationsprozessen. Zukünftige Forschungs- und Entwicklungsprojekte und Unternehmungen könnten die Erkenntnisse nutzen, um ihre Produkte zu optimieren.