Gesichtsnervenlähmungen mit Biofeedback-App therapieren
Gesichtsnervenlähmungen können die physische und psychische Lebensqualität von Menschen jeder Altersgruppe beeinträchtigen. Die sinkende Trainingsmotivation bei nur langsamen Verbesserungen und eine unzureichende therapeutische Betreuung können sich zudem ungünstig auf den Therapie- und Rehabilitationserfolg auswirken.
Die Verbundpartner des Projekts FACErehab erforschen die Rehabilitation von Gesichtsnervenlähmungen durch elektromyografisches (EMG) Biofeedback. Mittels EMG kann auch eine geringe Muskelaktivität, die keine Gesichtsbewegung erzeugt, über Oberflächenelektroden gemessen und zum Beispiel über eine optische Darstellung als individuelles Feedback rückgemeldet werden. Mithilfe einer entsprechenden App sollen Patientinnen und Patienten das Gesichtsnerventraining selbständig durchführen können. Durch die Übertragung der Messwerte an spezialisierte Zentren können Therapeutinnen und Therapeuten den Rehabilitationsprozess telemetrisch unterstützen. Das Forschungsteam bindet Betroffene unmittelbar in die Entwicklung von Sensoren, Trainingsalgorithmen und digitalen Plattformen ein. Das gewährleistet eine hohe Akzeptanz der Nutzenden und ermöglicht eine verbesserte Therapie der Gesichtsnervenerkrankung.
Die Kombination von heimbasierter EMG-Therapie und telemetrischer Anbindung von Patientinnen und Patienten stellt eine Weiterentwicklung bisheriger Therapieansätze von Gesichtsnervenlähmungen dar. Bei Erfolgsnachweis ließen sich die Therapien auf andere Lähmungsarten übertragen.