Wundarten mit KI sicher bestimmen
Das Potenzial neuartiger bildbasierter Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) kommt bislang vor allem im medizinischen Bereich zum Tragen. Bei pflegerischen Prozessen wird die Technologie jedoch bislang kaum genutzt. Gleichzeitig steigt aber im Zuge der Professionalisierung der Pflege die Verantwortung des Pflegepersonals, wie etwa bei der Wunderkennung.
Im Projekt KIADEKU wird ein innovatives KI-System entwickelt, das aus den Bilddaten der Wunde zwischen einem Dekubitus und einer Inkontinenz-assoziierten Dermatitis (IAD) unterscheiden kann, die jeweils eine sehr unterschiedliche Behandlung erfordern und deshalb sicher erkannt werden müssen. Das KI-System baut auf pflegerelevanten Fragestellungen auf und zielt auf die Reduktion von Fehldiagnosen sowie die automatisierte Erfassung von Wundkriterien ab. Die aufwendige Dokumentation soll erleichtert und das Fachpersonal bei der Auswahl von evidenzbasierten Interventionen unterstützt werden. Das System basiert auf einer etablierten Wunderkennungs-Applikation, die im Rahmen des Projekts weiterentwickelt wird. Die Forschenden entwickeln zudem einen Lehr- und Fortbildungsplan für Pflegefachpersonen.
Die KI-basierte Entscheidungshilfe für die Diagnose von Hauterkrankungen reduziert Fehlbehandlungen und Komplikationen und verbessert die Behandlung der Patientinnen und Patienten. Die administrativen Prozesse in der Pflegeversorgung werden optimiert und Pflegefachpersonen entlastet.