
Interaktive Therapie für Kinder mit Angststörungen
Angststörungen sind bei Kindern weit verbreitet. Obwohl sie sich negativ auf die Lebensqualität auswirken, ist der Zugang zu Psychotherapie für viele Betroffene und ihre Familien unzureichend. Um diese Situation zu verbessern, sind innovative und niedrigschwellige Lösungen gefragt.
Das KIKAN-Team entwickelt ein interaktives Spiel, das Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren helfen soll, ihre Ängste zu bewältigen und Selbstbewusstsein aufzubauen. KIKAN steht für „KInder Kreativ gegen ANgst“. Indem Kinder ihren „Angstmonstern“ erfolgreich mithilfe von „Helferfiguren“ begegnen, erlernen sie therapeutisch wirksame Angstbewältigungsstrategien. Die Forschenden führen Fokusgruppen mit Kindern, Eltern sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten durch. Um das Spiel optimieren und personalisieren zu können, erheben sie während des Spielens sowie im Alltag die Reaktionen der Kinder, indem sie Fragen stellen oder die körperliche Aktivierung mithilfe eines Armbands messen. Die Schulung ihrer Bezugspersonen soll Kinder bei der Nutzung des Spiels unterstützen. Das Projektteam erprobt das Spiel mit Kindern, die sich in ambulanter Psychotherapie befinden oder auf einen Therapieplatz warten, um Zielfaktoren zu überprüfen.
Die Projektergebnisse könnten die Behandlung von Angststörungen bei Kindern verbessern und zur Entwicklung einer maßgeschneiderten Psychotherapie beitragen. Klinische Forschung und therapeutische Praxis profitieren gleichermaßen von niedrigschwelligen, gamifizierten Therapie-angeboten und dem Einbezug alltagsnaher Daten.