MITMed

Emotionale Nähe trotz Distanz in der Telemedizin

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Rückmeldung von emotionalen Zuständen über Berührungsreize an die Behandelnden.©Prof. Dr. med. Knut Schnell

MOTIVATION
Die COVID-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Teleplattformen für medizinische Behandlungen und alltägliche Kontakte sind. Leider fehlen der Telekommunikation bisher wichtige emotionale Elemente, um persönliche Beziehungen zu gestalten. Das multimodale Interaktionssystem für die Telemedizin (MITMed) soll deshalb den intuitiven Austausch über Emotionen und körperlich vermittelte Interaktion, etwa über taktile Reize, ermöglichen.

ZIELE UND VORGEHEN
Die Forschenden des Projekts MITMed untersuchen, wie die Kommunikation mit etablierten Video-, Audio- und Chatsystemen um emotionale Elemente ergänzt werden kann. Das Prinzip: emotionale Zustände durch Berührungsreize vermitteln – und das mithilfe digitaler Applikationen (Apps) und tragbarer Geräte (Wearables). MITMed stimuliert die empathische Gestaltung von Interaktionen auf Distanz, indem sowohl Video-, Audio- und Textbotschaften als auch Emotionen hybrid kommuniziert werden. MITMed basiert auf einer Technologieakzeptanzanalyse sowie der Integration und patientenorientierten Weiterentwicklung technischer Komponenten, die die Projektpartner als Eigenentwicklungen einbringen: ein Wearable, ein Messenger, eine Online-Therapieplattform und medizinische Schnittstellen.

INNOVATIONEN UND PERSPEKTIVEN
MITMed ermöglicht soziale Interaktionen auf Distanz und erweitert die sozialen und technologischen Perspektiven grundlegend. Der innovative und intuitive Kommunikationskanal für Emotionen kann perspektivisch auch in weiteren Kontexten, etwa in der Orthetik, Anwendung finden.