Zweck der Bekanntmachung ist die Förderung innovativer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu neuartigen hybriden Interaktionssystemen: Eine Verknüpfung präsenter und virtueller Zusammenarbeit, eine Abwechslung kontaktloser und physischer Interaktion, der Einsatz multimodaler Interaktionstechnologien, eine Kombination realweltlicher und digitaler Prozesse.
Technologien, die solche Mischformen der Interaktion ermöglichen, gewährleisten einen fließenden Übergang zwischen der Unterstützung des Alltags in bewährter Weise und seiner Aufrechterhaltung in Ausnahmesituationen. Dabei ist z. B. Präsenzinteraktion kurzfristig ersetzbar und langfristig zu ergänzen. Die neuartigen Systeme passen ihren Grad an Hybridität (Vermischung) von Interaktionsformen dem Bedarf der Nutzenden und den realen Bedingungen an.
Die Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgte auf der Grundlage des BMBF-Forschungsprogramms zu Interaktiven Technologien für Gesundheit und Lebensqualität „Miteinander durch Innovation“. Auf Basis des Forschungsprogramms adressierte diese Bekanntmachung Fragen des Forschungsfeldes „Digital unterstützte Gesundheit und Pflege“. Die Änderungsbekanntmachung vom 6. September 2022 strebte die Förderung von innovativen Projekten an, die auf die Entwicklung von hybriden Interaktionssystemen zur Unterstützung des Diagnoseprozesses im Rahmen gesundheitlicher Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung und/oder die Vernetzung von Betroffenen und Gesundheitsakteuren abzielen.
Gefördert werden Projekte, die eine technologische und soziale Innovation unter Einbezug von Interaktionstechnologien entwickeln, die in der Lage ist, zwischenmenschliche Interaktion in gesellschaftlichen Ausnahmesituationen zu ergänzen. Im Fokus liegt die Entwicklung von Lösungen, die bei Bedarf eine kontaktreduzierte Gesundheitsversorgung ermöglichen, einen effizienten Übergang der Gesundheitsversorgung vom Alltag zu Gesundheitseinrichtungen und umgekehrt unterstützen, sowie die Gesundheitsversorgung entlasten. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Ermöglichung bzw. Aufrechterhaltung von zwischenmenschlicher Interaktion mit Hilfe hybrider Interaktionsformen, um gesundheitlichen Belastungen zu begegnen und gesundheitsfördernde Maßnahmen zu unterstützen.
Die in den Projekten entwickelten Innovationen gehen in mindestens einem der nachfolgend genannten Aspekte deutlich über den gegenwärtigen Stand von Forschung und Entwicklung hinaus und weisen einen erheblichen Mehrwert für Nutzende auf:
Ausnahmesituationen wie Pandemien betreffen die gesamte Gesellschaft. Damit die Projektergebnisse die gesellschaftliche Realsituation und Bedarfe der Nutzenden bestmöglich berücksichtigen, unterstützt ein Begleitprojekt die Forschungsprojekte in ihren Partizipationstätigkeiten. Es bietet den Forschungsprojekten einen passenden theoretischen Rahmen zu unterschiedlichen Ansätzen der Partizipation und Co-Creation und begleitet sie in interdisziplinären Austausch- und Werkstattformaten bei der Entwicklung einer projektspezifischen Methodik zur Partizipation und Nutzereinbindung. Mittels passender Instrumente coacht das Begleitprojekt die Forschungsprojekte dabei , Partizipationsmethoden und Co-Creation-Formate an die projektspezifischen Bedingungen und Bedarfe anzupassen.
Das Begleitprojekt berücksichtigt bei seiner Unterstützung der Projekte die Kommunikationsbedingungen in Ausnahmesituationen. Beispielsweise bereitet es Erkenntnisse zur Risikokommunikation so auf, dass sie den Forschungsprojekten als Leitfäden für die Kommunikation in ihren Partizipationsformaten dienen, und ber die Kommunikationsmöglichkeiten in Ausnahmesituationen mit Nutzenden der Demonstratoren informieren. Dabei unterstützt es die Projekte auch bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit.
Gesundheitliche Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung (z. B. Post-COVID-19) betreffen immer mehr Menschen. Damit einher gehen meist langanhaltende Einschränkungen, die sowohl physisch als auch psychisch sehr belastend für Betroffene sein können. Individuelle und bedarfsgerechte Behandlungsansätze erweisen sich in vielen Fällen als schwer umsetzbar. Bis heute existieren kaum digitale Gesundheitsanwendungen, die dieses Phänomen gezielt adressieren. Zudem besteht die Notwendigkeit der Vernetzung mit Expertenzentren für eine intersektorale, interdisziplinäre, multifaktorielle Diagnostik und Behandlung.
Das Modul 3 adressiert daher die gesundheitlichen Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung. Gefördert werden Projekte, die eine technologische und soziale Innovation unter Einbezug von Interaktionstechnologien entwickeln. Sie unterstützt den Diagnoseprozess im Rahmen gesundheitlicher Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung und/oder die Vernetzung von Patient/innen mit entsprechenden Folgeerkrankungen mit medizinischem Fachpersonal und Expert/innen zu Diagnose- und/oder Koordinierungszwecken. Dies schließt auch eine Vernetzung der Akteure innerhalb des Gesundheitswesens ein.
Die in den Projekten entwickelten Innovationen gehen in mindestens einem der nachfolgend genannten Aspekte deutlich über den gegenwärtigen Stand von Forschung und Entwicklung hinaus und weisen einen erheblichen Mehrwert für Nutzende auf:
Der Fokus von Modul 3 liegt auf den Bereichen Datenerfassung und Auswertung für Diagnose sowie Vernetzung.