Mobile Sensorsysteme für die zustandsbasierte Instandhaltung im Transportwesen
Unerwarteter Komponentenverschleiß verursacht bei Schienenfahrzeugen hohe Instandhaltungskosten und war auch Ursache des ICE-Unglücks von Eschede. Durch den Bruch eines Radreifens aufgrund von Materialermüdung waren 101 Tote und 88 Schwerverletzte zu beklagen. Heute werden Radsätze zur Vorbeugung engmaschig kontrolliert, was mit hohen Wartungskosten verbunden ist.
Ziel von MoSe ist die Entwicklung eines Sensornetzwerkes zur permanenten Zustandsüberwachung von Schienenfahrzeugen. Dafür werden miniaturisierte, energieautarke Funksensorknoten eingesetzt, die zuverlässig in rauen Umgebungen funktionieren müssen. Neben effizienten Energiewandlungsprinzipien („Energy Harvesting“) sowie dem miniaturisierten und modularen Aufbau der Funksensorknoten ist die Entwicklung von Algorithmen zur Datenauswertung für eine frühe Verschleißerkennung Kern des Projekts. Basierend auf einer Cloud sollen alle beteiligten Personen jederzeit auf die Verschleißzustände der Fahrzeugkomponenten zugreifen können.
Im Sinne verteilter Intelligenz soll eine umfassende Mensch-Technik-Interaktion zur Auswertung von Verschleißzuständen an Schienenfahrzeugen realisiert werden. Ziel ist ein wissensbasiertes Tool zur Instandhaltungsplanung. Ferner wird eine Übertragung der Ergebnisse auf andere Anwendungsfelder angestrebt.