Multiple Sklerose sprachbasiert überwachen
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems. Zu den Kernsymptomen gehören motorische Einschränkungen, Fatigue (Erschöpfungssyndrom) und kognitive Beeinträchtigungen. MS-Verläufe sind individuell, extrem heterogen und können sich jederzeit unvorhersehbar ändern. Daher ist eine engmaschige Überwachung der Kernsymptome – idealerweise von zu Hause aus – erforderlich.
Das im Projekt MSPEECH forschende Team entwickelt und erprobt ein neuartiges System zur sprachbasierten Überwachung von MS-Symptomen aus der Ferne. Das Tool misst Kernsymptome der MS im häuslichen Umfeld über Sprachinteraktion von Patientinnen und Patienten mit einer Künstlichen Intelligenz (KI). Zur individuellen und spontanen Therapieanpassung meldet es die Daten an Ärztinnen und Ärzte in Kliniken und Praxen zurück. Das Forschungsteam designt, implementiert und evaluiert das System in drei co-creativen Zyklen mit etwa 50 MS-Patientinnen und Patienten des MS-Zentrums im Uniklinikum Dresden.
Das einfache Symptommonitoring von MSPEECH erlaubt behandelnden Ärztinnen und Ärzten individuelle Therapieanpassungen und ermöglicht es ihnen, zeitnah auf Verschlechterungen oder neu auftretende Symptome zu reagieren. Damit kann es dabei helfen, die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit MS möglichst lange zu bewahren.