NASFIT

Spastik lockern – Bewegung erleichtern – Schmerzen lindern

Verschiedene Gesundheitsstörungen können dazu führen, dass Teile der Skelettmuskulatur gelähmt und die Muskeln gleichzeitig angespannt sind. Dies bezeichnet man als Spastik. Besonders häufig sind Arme oder Beine betroffen. Die Spastik kann wie bei der kindlichen Zerebralparese angeboren sein oder sich erst im Verlauf des Lebens entwickeln, wenn sie z. B. auf eine Multiple Sklerose oder einen Schlaganfall zurückgeht.

Eine Lähmung, die mit einer deutlichen Spastik einhergeht, belastet die Betroffenen nicht nur durch die beeinträchtigte Motorik. Die verspannten Gelenke schmerzen oft stark und können in einer Beugeposition versteifen. Oft wird die Muskulatur unwiederbringlich geschädigt. Man versucht, die Spastik durch Medikamente oder physiotherapeutische Maßnahmen zu lockern, Schienen sollen einer Gelenkversteifung vorbeugen. Die Anwendung kleiner elektrischer Impulse (funktionelle Elektrostimulation – FES) kann helfen, eine Rückbildung oder dauerhafte Verkürzung betroffener Muskelabschnitte zu vermeiden.

Durch den Einsatz von Telemedizin in Verbindung mit diesen verschiedenen Therapieverfahren kann man den oft wenig mobilen Patienten umständliche Wege zum Arzt ersparen. Die verfügbaren Systeme müssen dafür noch um Sensoren erweitert werden, sonst lässt sich das Ausmaß der Beweglichkeit aus der Ferne nicht objektiv beurteilen. Eine Kombination der verschiedenen Therapieverfahren in einem Gesamtsystem könnte helfen, die Vorteile der einzelnen Methoden miteinander zu verbinden – zum Nutzen der Betroffenen.

Die am Verbundvorhaben NASFIT Beteiligten arbeiten daran, ein Assistenzsystem zu entwickeln, das neuartige weiche Schienen (Soft-Orthesen) verwendet. Diese werden mit einem System zur FES, einer integrierten Sensorik zur Erfassung der Aktivität und Beweglichkeit des Patienten und einem System zur Messung der elektrischen Impulse im Muskel (Elektromyografie – EMG) ausgestattet. Eine telemedizinische Einheit zum Therapiemonitoring im häuslichen Umfeld wird ebenfalls integriert. So können Aktivität, Beweglichkeit und Muskeltonus erfasst und der Patient optimal betreut werden. Belastende Arzt- oder Klinikbesuche und aufwändige Untersuchungen sind nur noch viel seltener erforderlich.

Abschlussberichte der Projektpartner