Ein innovatives Musiksystem für musiktherapeutische Angebote zu Hause
Menschen mit Demenz leiden häufig darunter, sich immer weniger über Sprache mitteilen zu können. Sie sind zudem oft nur schwer über verbale Kommunikation zu erreichen. Durch Musiktherapie kann hier eine Art der Verständigung gelingen, die keine Sprache benötigt. Demenzbetroffene, die zu Hause versorgt werden und in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, bleiben davon jedoch oft ausgeschlossen.
Hauptanliegen des Projektes „NurMut“ ist es deshalb, für diese Zielgruppen ein innovatives Musiksystem zu entwickeln. Musiktherapeutische Gruppenangebote können so über eine Plattform live gestreamt oder als Podcast aufgezeichnet und unabhängig von Zeit und Ort abgerufen werden. Das geplante lernende System speichert außerdem die Lieblingsstücke von Pflegebedürftigen als „akustischen Fingerabdruck“ und ermöglicht es, dass durch Summen, Singen oder Rufen Lieder gestartet werden können. Die Verbundpartner integrieren Sensoriken in Armbänder und andere Schmuckstücke und kombinieren diese mit miniaturisierten Mikrofonen, um Aktivitätsmerkmale wie zum Beispiel Lautäußerungen oder Unruhe zu erfassen. Abhängig von der individuellen Situation können so auch Musikeinspielungen aufgerufen werden, die beruhigend wirken oder zur Tagesstrukturierung beitragen.
Innovative Netzwerkverbindungen ermöglichen neue, musikalisch gestützte Formen der Aktivierung und emotionalen Stabilisierung von mobilitätseingeschränkten Demenzbetroffenen. So kann ihre Teilhabe gestärkt und Einsamkeit begegnet werden.