Orthetisch-bionisches Assistenzsystem
Aufgrund des demografischen Wandels steigt der Altersdurchschnitt von Belegschaften zunehmend an. Trotz intensiver Bemühungen, ergonomisch ungünstige Tätigkeiten durch Produkt- und Prozessoptimierungen zu verhindern, lassen sich belastende Arbeiten gerade für ältere Mitarbeiter nicht vollständig vermeiden. Hier setzt das Projekt an.
Ziel ist die Entwicklung eines neuartigen tragbaren Systems (Orthese), das aus körpernahen Textil- oder leichtgewichtigen Hartschalen-Komponenten besteht und den Arbeiter physisch unterstützt. Durch eine integrierte Sensorik werden zudem Bewegungen und Belastungen erfasst und analysiert, um dem Träger beispielsweise durch taktiles Feedback bei der Einhaltung einer ergonomisch günstigen Körperposition zu helfen. Der Anwendungsfokus liegt auf kritischen Belastungen des Hand-Arm-Schulter-Nacken-Komplexes und des Rumpf-Rücken-Bereiches. Grundlage der Entwicklung sind orthopädische und biomechanische Modelle sowie arbeitsergonomische Analysen.
Im Projekt werden hohe Anforderungen an Funktionalität und Komfort gestellt. Dabei spielen aufgrund der Heterogenität der Zielgruppe auch Faktoren wie Geschlecht, Gesundheitszustand, Persönlichkeit und kultureller Hintergrund eine wichtige Rolle. Die Orthese wird am Beispiel eines Automobilherstellers erprobt. Eine Überführung der Ergebnisse in andere Branchen ist möglich und wird vom Konsortium angestrebt.