OSLO

Entwicklung eines Messsystems zur Steuerung interaktiver logopädischer Übungen

Eine Ärztin zeigt einem Ehepaar ein Tablet.
Exemplarische Übungssituation ©Fotolia.com – Syda Productions

Motivation

Nach Schlaganfällen kommt es häufig zu Störungen der Zungenkoordination, die das Sprechen und das Schlucken beeinträchtigen. Die Partner entwickeln ein computergestütztes Therapiesystem, das ein unmittelbares Feedback bereitstellt und mit dem Übungen erstmals selbstständig ohne Anleitung durch Therapeuten durchgeführt werden können.

Ziele und Vorgehen

Die Zungenbewegungen sollen mittels körpernaher Sensorik direkt im Mund erfasst werden. Dazu wird ein selbstständig einsetzbarer Sensorstreifen entwickelt, der Abstandssensoren am Gaumen positioniert und auf die Zungenposition schließen lässt. Mittels gezielter Zungenbewegungen sollen intuitiv verständliche Geschicklichkeitsspiele auf einem Computer gesteuert werden. Durch diese Verknüpfung gelingt die unmittelbare Rückmeldung über die richtige Übungsdurchführung an die Übenden selbst. Das System soll die logopädisch geleitete Übungstherapie unterstützen und ergänzen. Es soll in jeder Phase der Rehabilitation eingesetzt werden. Der spielerische Ansatz wirkt dabei motivierend, sodass eine schnellere Genesung erreicht werden kann. Herausforderungen liegen sowohl in der Echtzeitverarbeitung von Signalen, der kabellosen Datenübertragung  und Energieversorgung als auch im Übungsdesign. Das Projekt sieht eine enge Patienteneinbindung über die gesamte Laufzeit vor.

Innovationen und Perspektiven

Das zu entwickelnde System beschreitet einen neuen Weg der Therapie, bei dem Zungenbewegungen erstmals direkt im Mund erfasst werden, um mundmotorische Übungen effektiver zu unterstützen.