PD-interaktiv

Interaktive, individualisierte und adaptive Hirnstimulationstherapie bei Parkinson

Ein Ärztin spricht mit einem männlichen Patienten. Die Ärztin zeigt mit einem Kugelschreiber auf ein Gehirnmodell.
Adaptive Neuroimplantate können Parkinson-Patienten ein selbstbestimmteres Leben ermöglichen. © Miriam Doerr Martin Frommher/shutterstock

Motivation

Parkinson ist weltweit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, und nicht heilbar. Diese langsam und kontinuierlich voranschreitende Krankheit ist durch das Auftreten von geistigen und körperlichen Störungen gekennzeichnet. Die Krankheit hindert die Patienten in ihrem Verlauf immer mehr an einem selbstbestimmten Leben und führt zu intensivem Pflegeaufwand.

Ziele und Vorgehen

Eine Therapiemethode für Parkinson beruht auf kontinuierlicher elektrischer Hirnstimulation. Die hierfür bislang existierenden Neuroimplantate können jedoch nur konstant stimulieren und sich nicht im Tagesverlauf schwankenden Symptomen oder unterschiedlichen Tätigkeiten anpassen, was ihren Nutzen deutlich einschränkt. Im Projekt PD-interaktiv sollen die Voraussetzungen für eine neue Generation von adaptiven Neuroimplantaten geschaffen werden. Hierfür werden Algorithmen und Neuroimplantate entwickelt, die neuronale Daten erfassen, interpretieren, einer Situation oder motorischem Kontext zuweisen und eine darauf angepasste, individuelle, neuronale Stimulation in relevanten Zeitabständen durchführen. Dadurch kann sich das neue Neuroimplantat automatisch an die aktuellen Bedürfnisse des Patienten anpassen.

Innovationen und Perspektiven

Die adaptiven Neuroimplantate können Patienten eine individuelle Therapie von Parkinson und damit ein selbstbestimmteres und eigenständigeres Leben ermöglichen. Langfristig haben die entwickelten Methoden auch das Potenzial, bei der Therapie von anderen Krankheiten eingesetzt zu werden, z. B. bei Epilepsie und Schlaganfall.