Daten nutzen, Pflege verbessern
In der ambulanten und stationären Pflege werden täglich große Datenmengen produziert. Die Daten sind meist nicht homogen, da sie in unterschiedlichen Formaten in der stationären, ambulanten oder häuslichen Versorgung gesammelt werden. Das erschwert den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Datenverarbeitung, etwa um sie auszuwerten. Viele Daten, die zu einer besseren Gesundheitsversorgung beitragen könnten, bleiben damit ungenutzt.
Die Forschenden des Projekts PFLIP wollen Daten der ambulanten und stationären Pflege harmonisieren und dadurch nutzbar machen – interdisziplinär und unabhängig von der jeweiligen Einrichtung. Hierfür soll ein Datenverzeichnis mit Anschluss an Infrastruktur und Prozesse der Medizininformatik einen sicheren und legitimen Zugang zu den Daten garantieren. Spezielle Module erfassen Prozesse und implizites Pflegewissen. Eine KI-Anwendung erschließt begleitend neue Informationen aus den erhobenen Daten. An einem konkreten Anwendungsfall – der Minimierung von Sturzfolgeschäden – wollen die Forscherinnen und Forscher das System in der Praxis erproben.
Die kontinuierliche Erschließung unterschiedlicher Daten zu Versorgung, Diagnosen, Therapien und Medikationen aus verschiedenen Quellen in einer einheitlichen Struktur hat einen umfassenden Nutzen für die Pflege. Wissensaustausch wird vereinfacht, Informationen sind sicher und dauerhaft zugänglich und Datenanalysen zeigen Verbesserungspotenziale im Pflegemanagement. Eine bislang unerschlossene Ressource wird nutzbar.