Interaktives Feedbacksystem zur Händedesinfektion in der stationären Intensivpflege
Bei der Versorgung von Beatmungspatienten in der Intensivpflege ist die Prävention von Infektionen besonders wichtig für den Behandlungserfolg, um z. B. Pneumonien vorzubeugen. Bis zu vierzig Prozent der Krankenhausinfektionen können durch bessere Händehygiene vermieden werden.
Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Händedesinfektion in der stationären Intensivpflege. Dazu soll eine tragbare technische Lösung entwickelt werden, die Desinfektionshandlungen und
-erfordernisse erkennt und auf diese ggf. auf-merksam macht. Auf kleinem Raum wird eine Vielzahl von Sensoren kombiniert, z. B. zur Positi-onsbestimmung, zur Kommunikation sowie zur Messung von Beschleunigungs- und Lageinformationen und von Alkoholgasen. Das Gerät soll auch die Qualität von Desinfektionshandlungen erkennen und ggf. Verbesserungen (z. B. Dauer oder Desinfektionsmittelmenge) über ein Display anregen. Zudem soll Feedback für weitere Präventionsmaßnahmen (z. B. Verwendung von Schutzkitteln) integriert werden. In einem ausgedehnten Feldtest wird die neue Lösung mit herkömmlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene verglichen und der Mehrwert evaluiert. Die Berücksichtigung rechtlicher und betriebspsychologischer Fragen ist dabei ein zentrales Element.
Das technische Lösungskonzept soll bestehende Maßnahmen, wie Hygienebeauftrage, Schulungen oder Verbrauchsmessungen ergänzen. Hierbei werden neue Ansätze des „Nudging“ und der „Gamification“ zum Einsatz kommen, die auch auf die ambulante Pflege übertragbar wären.