Sowohl die Intensivpflege als auch die Palliativpflege zeichnen sich durch eine besonders hohe Komplexität der Pflegesituation aus, die für die Pflegebedürftigen wie auch die Pflegenden mit starken körperlichen und seelischen Belastungen verbunden sein kann.
Auch hinsichtlich der pflegerischen Handlungsfelder weisen beide Bereiche signifikante Überschneidungen auf. Dazu zählen zum Beispiel pflegerelevante Aspekte des Umgangs mit Schmerzen und Wunden oder die Wahrnehmung und das Assessment von Symptomen und Belastungen, die der schwerkranke Mensch nicht immer verbal äußern kann. Überdies bedürfen beide Bereiche in besonderem Maße einer lückenlosen, zeitnahen Kommunikation und informativen Dokumentation über kurze Wege.
Mit dem Förderschwerpunkt "Innovationen für die Intensiv- und Palliativpflege" förderte das BMBF die Ausschöpfung bzw. Aktivierung von Potenzialen, die innovative Konzepte der Mensch-Technik-Interaktion (MTI) für eine Verbesserung der Lebensqualität der Pflegebedürftigen und für eine Entlastung der Pflegenden im Kontext dieser Pflegebereiche sowie für die Sicherung von Versorgungsqualität und intersektoraler Zusammenarbeit bereithielten.
Mit dem Förderschwerpunkt wurden alle Bereiche der Intensiv- und Palliativpflege im häuslichen, ambulanten und stationären Umfeld adressiert. Die technischen Innovationen gingen in wissenschaftlich-technischer Hinsicht nachweislich über den gegenwärtigen Stand von Forschung und Entwicklung hinaus. Zudem funktionierten die entwickelnden Systeme zuverlässig, waren intuitiv bedienbar und passten sich der individuellen Person bzw. dem Anwendungsfall an und nutzten ein nutzerfreundliches Kommunikationsdesign für die Darstellung von Inhalten, Daten etc. Leitend war der Gedanke, dass die technischen Innovationen nicht zu einer Entmenschlichung der Pflege führen dürfen und im Hinblick auf Pflegebedürftige und Pflegende, einen effektiven Mehrwert im Vergleich zu bereits existierenden oder in der Entwicklung befindlichen Lösungen darstellen mussten.
Gefördert wurden anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die unter Einbindung der relevanten Disziplinen und Akteurinnen und Akteure Innovationen der Mensch-Technik-Interaktion für die Intensiv- und/oder Palliativpflege entwickelten und mindestens einen der folgenden Aspekte aufwiesen:
Zu den denkbaren Anwendungsszenarien zählten zum Beispiel:
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die angemessene Berücksichtigung relevanter ethischer, rechtlicher und sozialer Fragen gelegt, um einen verantwortungsvollen Einsatz von technischen Systemen in der Pflege zu gewährleisten.