REIZSTRUMPF (i-compression)

Entwicklung eines intelligenten Kompressionsstrumpfs zur Thromboseprophylaxe bei pflegebedürftigen Personen

Patient mit Reizstrumpf und Daten auf Tablet
Mit dem Reizstrumpf wird die klassische Entstauungstherapie mit transkutaner elektrischer Nervenstimulation kombiniert.© Nils Lahmann, Charité

Motivation

Mangelnde Bewegung kann besonders bei mobilitätseingeschränkten Menschen schnell zu Komplikationen, wie z. B. tiefen Beinvenenthrombosen führen. Damit sind körperliche Beeinträchtigungen wie plötzliche Atemnot, Brustschmerzen, Schwindel und Herzrasen verbunden. Zusätzlich besteht für die Patientinnen und Patienten die Gefahr großer gesundheitlicher Risiken wie etwa Lungenembolien.

Ziele und Vorgehen

Das Ziel des Projektes besteht darin, einen Kompressionsstrumpf mit integrierter Aktorik und Bewegungssensorik zu entwickeln. Dabei werden die Vorteile eines herkömmlichen Kompressionsstrumpfes mit einer aktiven Entstauung durch elektrisch angeregte Muskelbewegung kombiniert und so der venöse Rückstrom in Richtung Herz gefördert. Durch transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) kann der „Reizstrumpf“ Mobilitätseinschränkungen ausgleichen und somit einer Beinvenenthrombose vorbeugen. Durch eine zusätzlich integrierte Bewegungsmessung inklusive Dokumentation werden darüber hinaus wichtige Informationen für die medizinisch pflegerische Versorgung, u. a. Dekubitus- und Sturzprophylaxe, bereitgestellt.

Innovationen und Perspektiven

Die Neuheit des Lösungsansatzes zur Thromboseprävention besteht in der Kombination von klassischer mechanischer Entstauungstherapie und transkutaner elektrischer Nervenstimulation, verbunden mit einem kontinuierlichen Mobilitätsmonitoring ohne zusätzliche medikamentöse Behandlung. Eine Anwendung bei weiteren Krankheitsbildern, z. B. mit Muskelabbau, ist denkbar.