Entwicklung eines automatischen Systems zur Schmerzerkennung
Das Erkennen von Schmerzen ist eine wichtige Routineaufgabe für Pflegepersonal, um passende Therapieprogramme für die Betroffenen auswählen zu können. Die aktuellen Methoden zur Erkennung von Schmerzen sind jedoch noch zu ungenau. Dies führt trotz existierender Therapiemöglichkeiten bisher zu einer Unterversorgung von Schmerzpatientinnen und -patienten in allen Bereichen der Versorgungskette.
Im Projekt soll ein automatisches System zur multisensorischen, differenzierten Erkennung von Schmerzen, Zuständen der Orientierungslosigkeit bzw. Verwirrung und damit verbundenen Emotionen wie Panik, Angst und Ärger entwickelt werden. Der Gefühlszustand der Betroffenen soll zuverlässig und schnell erkannt werden, indem die Daten paralinguistischer, psychobiologischer und visueller Parameter zusammengeführt werden. Des Weiteren soll ein Avatar, also eine digitale, künstliche Figur, für Kriseninterventionen entwickelt werden. Der Avatar soll mit dem Betroffenen in den Dialog treten und Beruhigungsmaßnahmen, Gedächtnisunterstützung und Hilfestellung anbieten. Um diese Ziele unter Berücksichtigung ethischer und datenschutzrechtlicher Fragen zu erreichen, arbeiten im Projekt Vertreterinnen und Vertreter aus den Ingenieurswissenschaften, der Neuropsychologie und dem Interaktionsdesign zusammen.
Das System kann durch eine sensorbasierte automatische Schmerz- und Emotionserkennung eine optimal angepasste Schmerztherapie ermöglichen uns so zur Verbesserung der Lebensqualität von insbesondere älteren pflegebedürftigen Menschen beitragen.