SG4ChildD

Kinder mit Depressionen spielerisch emotional stärken

Digitale Unterstützungsangebote können die Zeit bis zur nächsten Therapiesitzung überbrücken.© Adobe Stock/Anchalee

Motivation

Depressionen gehören weltweit zu den häufigsten psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Viele Betroffene warten über ein halbes Jahr auf einen Therapieplatz. Ohne rechtzeitige Hilfe drohen schwerwiegende Folgen wie Isolation, Schulprobleme oder ein erhöhtes Suizidrisiko. Alltagsnahe Unterstützungsangebote können frühzeitig Symptome lindern und die Zeit bis zur nächsten Therapiesitzung überbrücken.

Ziele und Vorgehen

Eine im Projekt SG4ChildD entwickelte App soll acht- bis zwölfjährige Kinder mit Depressionen unterstützen. Ziel der Forschenden ist es, dass die Technologie depressive Symptome lindert, die Emotionsregulation verbessert und die Wartezeit bis zur nächsten Therapiesitzung sinnvoll überbrückt. So trainieren die Nutzenden vor, während und nach der Therapie in spielerischen Szenarien, besser mit schwierigen Alltagssituationen umzugehen und ihre Gedanken in eine positive Richtung zu lenken. Zusätzliche Funktionen wie ein Tagebuch und ein virtueller Begleiter helfen, Gelerntes im Alltag anzuwenden. Gamification-Elemente wie Punkte und Abzeichen erhöhen die Motivation. Außerdem ergänzt das Forschungsteam die App mit hilfreichen Informationen und Anlaufstellen für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer.

Innovationen und Perspektiven

Die appbasierte Intervention hilft Kindern mit Depressionen bei der Emotionsregulierung. Sie kombiniert ein sogenanntes Serious Game, also ein Spiel mit ernsten Lerninhalten, eine Spielzeugkiste und haptische Interaktionen mit einer 3D-Begleitfigur. Die App kann künftig an andere Zielgruppen angepasst werden.