Sensoranzug zur individuellen Rückmeldung körperlicher Aktivität
In vielen körperlich anstrengenden Berufen sind stark belastende Bewegungsabläufe ein erhebliches Risiko für Berufskrankheiten in der zweiten Lebenshälfte. Hier gilt es, geeignete sensorische Konzepte zu erarbeiten, die solch belastende Bewegungen erfassen und dann durch gezielte Hinweise dabei helfen, diese zu vermeiden.
Ziel im Projekt SIRKA ist die Entwicklung und Validierung eines Sensoranzuges zur Bewegungserfassung im Rahmen von Arbeitsanalysen. Konkrete Anwendungsszenarien bilden die Arbeit von Schweißerinnen und Schweißern im Schiffbau und von Sanitäterinnen und Sanitätern im Rettungsdienst. Im Anschluss sollen die Daten gemeinsam von Betriebsärztinnen und Betriebsärzten und Betroffenen analysiert werden. Daraus können physiotherapeutische Maßnahmen abgeleitet werden, z. B. Bewegungsänderungen oder das Nutzen von Hilfsmitteln. Anschließend kann der Sensoranzug im Arbeitsalltag genutzt werden, um akustische Warnmeldungen bei kritischen Belastungen auszugeben und akkumulierte Gesamtbelastungen über ganze Arbeitstage zu erfassen, sofern dies mit dem Datenschutz vereinbar ist.
Eine unaufdringliche Mensch-Technik-Interaktion durch den Einsatz miniaturisierter Sensoren in der Arbeitskleidung ermöglicht so medizinischem Personal eine gezielte Ermittlung kritischer Bewegungsabläufe – ohne die Betroffenen bei ihrer Arbeit zu stören. Im Erfolgsfall ist eine direkte Übertragung auf weitere Branchen möglich.