Intelligenter Katheter misst und dokumentiert Urinausstoß
Die Überwachung des Urinausstoßes von Patientinnen und Patienten ist zeitaufwändig, unergonomisch und belastend: Stündlich müssen Pflegefachpersonen die Füllstände der Urinbeutel messen und protokollieren. Es fehlen automatisierte Lösungen, die den Urinausstoßtrend präzise ermitteln, zuverlässig dokumentieren und hygienische Risiken reduzieren.
Das im Projekt SMCC forschende Team entwickelt ein intelligentes Urinkathetersystem, das den Urinausstoß automatisiert misst und in die elektronische Patientenakte überträgt. Das System verfügt über einen kapazitiven Sensor, der den Füllstand durch die Wand des Urinbeutels ermitteln kann. Es interagiert dank innovativer Gestensteuerung kontaktlos und somit hygienisch und ergonomisch mit den Pflegefachpersonen. Ein in eine Elektronikeinheit integriertes, auf Künstlicher Intelligenz basierendes Machine-Learning-Modell liefert zudem verlässliche Vorhersagen. Das Team trainiert und validiert die Modelle zur Gestenerkennung und Füllstandanalyse, um sie dann in die Internet-of-Things (IoT)-Geräte einzubetten. So stellen die Forschenden eine präzise und energieeffiziente Funktionalität sicher.
Die Projektergebnisse werden die Überwachung von Kathetersystemen stark vereinfachen. Die Anwendung ließe sich zudem auf andere klinische Bereiche ausdehnen. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen könnten die Technologie verwenden, um die Pflegequalität zu erhöhen und Kosten zu senken.